In der Wahrscheinlichkeitsrechnung gibt es das Gesetz der großen Zahlen. Würfele ich zum Beispiel 10.000-mal, komme ich der Wahrscheinlichkeit, das ich in jedem sechsten Versuch eine Sechs würfele, näher, als wenn ich es nur 100-mal probiere.
Auch im Bergsteigen gibt es das Gesetz der großen Zahlen: Je häufiger ich hohe Gipfel besteige, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich wahrgenommen werde. Am Mount Everest, wo sich die Saison angesichts des nahenden Monsuns dem Ende zuneigt, purzelten dieser Tage nur so die persönlichen Rekorde.
29. Gipfelerfolg für Pa Dawa Sherpa
Pasang Dawa (Pa Dawa) Sherpa erreichte am 15. Mai zum 28. Mal und am 20. Mai zum 29. Mal den höchsten Punkt der Erde auf 8849 Metern. Lediglich Kami Rita Sherpa hat mit 30 Gipfelerfolgen mehr Everest-Aufstiege auf seinem Bergsteiger-Konto.
Pema Chhiring Sherpa stand in diesem Frühjahr zum 24. Mal auf dem Dach der Welt. Der Brite Kenton Cool zum 19. Mal; Tendi Sherpa zum 18. Mal; der US-Amerikaner Garrett Madison zum 15. Mal.
Gyalu Sherpa dreimal auf dem Kangchendzönga
Tashi Gyalzen Sherpa erreichte – wie berichtet – gleich viermal in dieser Saison den Gipfel des Everest – so häufig wie noch niemand zuvor in einem Jahr. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass Gyalu Sherpa dreimal in diesem Frühjahr auf dem 8586 Meter hohen Gipfel des Kangchendzönga stand. Ohne leistungsstarke Sherpas – wie die hier nur exemplarisch erwähnten – wäre nur ein Bruchteil der Gipfelerfolge an den Achttausendern Nepals möglich.
Das gilt auch für Lakpa „Makalu“ Sherpa. Erst führte er die Fixseil-Teams zu den Gipfeln des Makalu und des Dhaulagiri, dann leitete er noch eine erfolgreiche Expedition von Seven Summit Treks am Kangchendzönga – ohne selbst zum dritthöchsten Gipfel der Erde aufzusteigen. Hut ab vor diesen bärenstarken Bergsteigern aus Nepal!
P.S.: Der von vielen Medien gehypte sogenannte „Wettlauf auf den Everest“ zwischen den Speed-Bergsteigern Karl Egloff – er hat einen Schweizer und einen ecuadorianischen Pass – und dem US-Amerikaner Tyler Andrews scheiterte am Wetter.
Egloff, der ohne Sauerstoff loslief, drehte bei Lager 3 auf rund 7300 Metern um, Andrews oberhalb des Südsattels. Tyler hatte wegen des stürmischen Wetters bereits vor seinem Start im Basislager beschlossen, im oberen Bereich des Bergs eine Atemmaske zu nutzen.
Update 27. Mai: Lakpa „Makalu“ Sherpa hat heute auch noch den Kangchendzönga bestiegen. Und Kami Rita Sherpa verbuchte seinen 31. Everest-Gipfelerfolg.