Sie hat es wieder getan. Anja Blacha erreichte heute – zusammen mit dem Fixseil-Team des nepalesischen Expeditionsveranstalters Seven Summit Treks (SST) unter Leitung von Lakpa „Makalu“ Sherpa – den 8167 Meter hohen Gipfel des Dhaulagiri im Westen Nepals. Nach Angaben von SST gehörte die 34 Jahre alte deutsche Bergsteigerin zu den insgesamt 13 Personen, die für den ersten Gipfelerfolg in diesem Frühjahr am siebthöchsten Berg der Erde sorgten. Anja verzichtete beim Aufstieg erneut auf Flaschensauerstoff – ebenso der Pakistaner Sajid Ali Sadpara und der Taiwanese Lu Chung-Han.
Bescheiden und ohne viel Getöse
Für Blacha, die erfolgreichste deutsche Höhenbergsteigerin, war es der zwölfte Achttausender, den sie mit kommerziellen Teams über die Normalroute bestieg. An elf von ihnen war sie ohne Atemmaske unterwegs. Lediglich bei ihren beiden Everest-Erfolgen – 2017 über die tibetische Nordseite und 2021 über die nepalesische Südseite – nutzte Anja zusätzlichen Sauerstoff. Im April hatte sie bereits die nicht weit vom Dhaulagiri entfernte Annapurna I bestiegen.
Damit fehlen ihr nur noch der Lhotse (8516 Meter) in Nepal und die Shishapangma (8027 Meter) in Tibet, um ihre Sammlung der 14 höchsten Berge der Welt zu komplettieren. Anja hat damit gute Chancen, die erste deutsche Frau auf allen 14 Achttausendern zu werden – und das auf eine angenehm bescheidene Art, ohne viel Getöse. Bisher war es aus Deutschland lediglich Ralf Dujmovits gelungen, die Gipfel aller Achttausender zu erreichen.
Erster Gipfelerfolg der Saison auch am Kangchendzönga
Auch am Kangchendzönga, dem dritthöchsten Berg der Erde, gab es heute den ersten Gipfelerfolg der Saison. Zusammen mit dem fünfköpfigen Fixseilteam von SST erreichten nach Angaben des Unternehmens auch fünf ausländische Bergsteigerinnen und Bergsteiger den höchsten Punkt auf 8586 Metern.
Weitere Gipfelerfolge kommerzieller Teams wurden auch vom Makalu gemeldet, mit 8485 Metern der fünfthöchste Berg der Welt. Dort hatte Lakpa „Makalu“ Sherpa bereits am 10. April das Fixseilteam auf den Gipfel geführt und war anschließend zum Dhaulagiri weitergezogen.