Weitere Gipfelerfolge am Mount Everest – Todesfall und Rettungsaktion am Kangchendzönga

Sonnenaufgang am Mount Everest
Sonnenaufgang am Mount Everest (im Herbst 2019)

Heftige Windböen haben am Mount Everest und den anderen Achttausendern Nepals für eine erzwungene Atempause gesorgt. Das gibt mir die Gelegenheit, die Geschehnisse der vergangenen drei Tage zusammenzufassen.

Nachdem am vergangenen Freitag – wie berichtet – das Fixseil-Team des nepalesischen Expeditionsveranstalters 8K Expeditions für den ersten Gipfelerfolg des Frühjahrs am Mount Everest gesorgt hatte, erreichten in ihren Fußstapfen am Sonntag etwa ein Dutzend weitere Bergsteigerinnen und Bergsteiger – mit Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung – den höchsten Punkt der Erde auf 8849 Metern.

„Längster Triathlon der Welt“

Darunter war auch der Brite Mitchell Hutchcraft – in Begleitung von Gelje Sherpa (sein zehnter Everest-Gipfelerfolg) und Yak Phuri (zum zweiten Mal auf dem Dach der Welt). Mitch war 236 Tage zuvor in seiner Heimat aufgebrochen. Er schwamm 35 Kilometer durch den Ärmelkanal, fast 12.000 Kilometer mit dem Fahrrad bis nach Indien und lief – von Meereshöhe aus – 900 Kilometer bis nach Kathmandu und wanderte von dort 365 Kilometer bis ins Everest-Basislager. „Der längste Triathlon der Welt“, titelte die britische Zeitung „The Guardian“.

Das Unternehmen erinnert an das Projekt des schwedischen Bergsteigers Göran Kropp (1966-2002), der 1996 von Stockholm aus zum Everest geradelt war, den höchsten Berg der Erde ohne Sherpa-Unterstützung und ohne Flaschensauerstoff bestiegen hatte und dann wieder mit dem Fahrrad heimgekehrt war.

Auch auf der Everest-Nordseite Fixseil-Team am Gipfel

Am Sonntag erreichte auch das chinesisch-tibetische Fixseilteam auf der Nordseite des Mount Everest den Gipfel. Damit ist auch dort die Normalroute eröffnet: über den Nordostgrat.

Tibetische Nordseite des Mount Everest, Windfahne am Gipfel
Tibetische Nordseite des Mount Everest (2005)

Am Montag erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,6 auf der Richterskala Teile Tibets – offenbar ohne große Schäden anzurichten. Am Everest waren die Erdstöße zwar zu spüren, blieben aber folgenlos.

14. Achttausender für Bergsteigerin aus dem Kosovo

Kangchentzönga
Kangchentzönga

Vom Kangchendzönga wurde ein Todesfall gemeldet. Eine 63 Jahre alte Französin sei bei ihrem Gipfelversuch am vergangenen Samstag auf einer Höhe von 7800 Metern gestorben, berichtete die Zeitung „Himalayan Times“. Offenbar war die Frau höhenkrank.

Der 65 Jahre alte Brite Adrian Hayes, der mit neun weiteren Personen den Gipfel erreichte, zeigte beim Abstieg ebenfalls Symptome der Höhenkrankheit und wurde von Sherpas nach Lager 4 auf rund 7500 Metern gebracht. Die Rettungsaktion soll fortgesetzt werden, sobald das Wetter es zulässt.

Zur erfolgreichen Gipfelgruppe gehörte auch Uta Ibrahimi. Sie ist die erste Kosovarin, die auf allen 14 Achttausendern gestanden hat.

Update 14. Mai: Nachdem Sherpas dem höhenkranken Adrian Hayes den Berg weiter bergab geholfen hatten, wurde der Brite mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Kathmandu geflogen.

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