Dritter Everest-Gipfeltag in Folge

Aufstieg über den Everest-Nordostgrat

Heute wurde es dann doch noch mal ein wenig voller auf dem Gipfel des Mount Everest. Nach Angaben von Mingma Gyalje Sherpa erreichten 14 Kunden des kommerziellen chinesischen Expeditionsveranstalters Yarla Shampo den höchsten Punkt der Erde, begleitet von 21 tibetischen Helfern. Mingma, Chef des nepalesischen Anbieters Imagine Nepal, steht in engem Kontakt zu der chinesischen Expedition. Unter jenen, die am Gipfel standen, war auch eine 16-Jährige. Auf ihrem Gipfelvideo, das Mingma über Facebook teilte (s. unten) , sieht man auch den Vermessungsmast, der gestern dort aufgestellt worden war. Ob sie ihn auch wieder mit herunternehmen?

https://www.facebook.com/climbermingma/videos/203309234002236/?__xts__[0]=68.ARAJe8Clq6VHp-zZvcB21yHi0bRxfZZ5RnlcUIFt4xEe0IT3hp1TPqqsU9RJvmU2ERIAxXnqqMHTdVXr_FovdAHLRvLJShMldNuDpSlNRWopD_AkRKedrp2gjkyt8jAxAeu_ld75jUfXBOLGSXYbwxUSBRLYiId_N1zwYDXyb1laJM5yFh_zZgBfeJNzdzc5gJmf27PmqNsOujh4l-qC32olNrMs1n-McXjO2jxH6IZnvqaOiiHZpn_gNQB0GEc_syTer9_XHpgbomGxnXGsWSqwDeQqZ1CtYHrhagSYHIkKLr-dOmajvqCWi6Z9YwzW1j_cxiRMXZEWP_IlK25ueeOwc6YY0P3WWHfOzQ&__tn__=-R

Ergebnis der Vermessung in einigen Monaten

Die Auswertung der Daten soll etwa zwei bis drei Monate dauern. Angeblich will sich die nepalesische Regierung bei der Führung in Peking dafür einsetzen, gemeinsam die jeweiligen Ergebnisse zu verkünden. Ein nepalesisches Vermessungsteam war im vergangenen Frühjahr über die Normalroute auf der Südseite des Bergs aufgestiegen, um die exakte Höhe des Mount Everest neu zu bestimmen. Der ermittelte Wert steht noch aus.

Bilanz: Rund 50 Besteigungen

Chinesischer Vermesser bei der Arbeit

Nach dem heutigen Gipfelerfolg der zahlenden Kunden dürfte die chinesische Expedition in Kürze ihre Zelte am Everest abbrechen. Insgesamt standen in den vergangenen drei Tagen 51 Menschen auf dem Gipfel: zunächst die sechs tibetischen Bergsteiger, die die Fixseile gelegt hatten, dann das zehn Mann starke Vermessungsteam und heute die 35 Mitglieder der kommerziellen Gruppe. Zum Vergleich: In der Frühjahrssaison 2019 waren 876 Aufstiege verzeichnet worden, elf Bergsteiger waren ums Leben gekommen. Die Corona-Pandemie hatte dafür gesorgt, dass der Everest auf der nepalesischen Südseite komplett und auf der tibetischen Nordseite für ausländische Bergsteiger gesperrt worden war.

Erfolgreich präsentiert

Die chinesisch-tibetischen Behörden hatten nur der nun erfolgreichen chinesischen Expedition die Genehmigung erteilt, den höchsten Berg der Erde zu besteigen. Wohl nicht ohne Hintergedanken: 60 Jahre nach der ersten chinesischen Besteigung des Everest über den Nordostgrat bot die exklusive Expedition China eine einzigartige Chance, sich am Berg als erfolgreiche High-Tech-Nation zu präsentieren: 5G-Netz, Live-Übertragung in HD-Qualität vom Gipfelgang, elektronische Vermessung des höchsten Punkts, dazu noch rund ein halbes Hundert Gipfelerfolge, kein Todesfall (zumindest wurde noch keiner bekannt). Propaganda-Herz, was willst du mehr?

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