Für viele Menschen im Bergdorf Thame im Everest-Gebiet schlug die Stunde Null am 16. August. Wie berichtet, wurden an diesem Tag große Teile des Dorfs zerstört – durch Wasser-, Geröll- und Schlammmassen aus zwei Gletscherseen unterhalb des Tesi Lapche La (auch als Tashi Lapcha bekannt). Der 5755 Meter hohe Pass führt vom Rolwaling-Tal ins Khumbu. Nach Angaben der Regionalverwaltung traf die Flut mindestens 18 Gebäude. Dazu gehörten auch eine Grundschule und eine Krankenstation in Thame, beide erbaut und finanziert vom Himalayan Trust, der Hilfsorganisation des 2008 verstorbenen Everest-Erstbesteigers Sir Edmund Hillary.
Schule im Dorf der Everest-Legenden
Der Neuseeländer hatte bereits 1963 die erste Schule des Dorfs überhaupt gebaut. 1979 war sie durch ein neues Gebäude ersetzt worden. 2017 war die Schule auch erdbebensicher gemacht worden.
In Thame hatte Tenzing Norgay, Hillarys nepalesischer Seilpartner bei der Erstbesteigung des höchsten Bergs der Erde, einen Großteil seiner Kindheit verbracht. Aus dem Dorf stammen auch andere Everest-Legenden wie Apa Sherpa, der zwischen 1990 und 2011 insgesamt 21-mal auf dem Gipfel des Everest stand. Oder auch Kami Rita Sherpa, der im vergangenen Frühjahr zum 30. Mal den höchsten Punkt der Erde erreichte, so oft wie niemand sonst.
Provisorisches Wohnheim in Khumjung
Die Flut vom 16. August traf nicht nur die Klassenräume der Grundschule in Thame, sondern zerstörte auch das Wohnheim, in dem rund 40 der Schülerinnen und Schüler während der Unterrichtszeiten untergebracht waren. Zum Glück war die Schule zum Zeitpunkt der Katastrophe geschlossen, sodass niemand körperlich zu Schaden kam.
Inzwischen wurden die Schulkinder aus Thame in das gut zehn Kilometer entfernte Dorf Khumjung gebracht, „über eine Route durch die Berge, um die Erdrutsche zu umgehen“, wie Alexander Hillary, Enkel des Everst-Erstbesteigers, berichtet. „Die Schülerinnen und Schüler sind in der Schule in Sicherheit, und es wird ein neues provisorisches Wohnheim für sie eingerichtet.“ In Khumjung hatte der Himalayan Trust 1961 die erste seiner Schulen eröffnet. Dort werden nun auch – zumindest vorübergehend – die Kinder aus Thame unterrichtet.
Hilfe für die Schulkinder aus Thame
Damit sie bald wieder in ihr Heimatdorf zurückkehren und dort auch zur Schule gehen können, wird Geld benötigt. Der Himalayan Trust schätzt den Schaden in Thame auf umgerechnet rund 60.000 Euro – mindestens. Wenn ihr helfen wollt, könnt ihr an die deutsche Sektion des Himalayan Trust spenden. Hier ist die Bankverbindung:
Sir-Edmund-Hillary-Stiftung Deutschland e.V.
Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee
IBAN: DE76 7115 2570 0620 6210 11
BIC/SWIFT-Code: BYLADEM1MIB
Verwendungszweck: Flut Thame
Vielen Dank im Voraus. Ihr helft den Kindern aus Thame.🙏