Hin und her und her und hin. Die Informationspolitik der Regierung Nepals in Zeiten von Corona ist ein einziges Tohuwabohu. Daher ist wirklich schwierig auseinanderzuhalten, was Fakt und was Gerücht ist. Offiziell ist das Land – trotz weiter hoher Corona-Infektionszahlen – seit vergangenem Samstag wieder offen für Bergsteiger und Trekkingtouristen. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass der Termin um einen Monat auf Mitte November verschoben würde. Offenbar gilt dies jedoch nur für Touristen, die nicht zum Trekken oder Bergsteigen nach Nepal kommen wollen.
Expeditionen zu Ama Dablam und Himlung
Aber reist überhaupt jemand ein? Auf seiner Homepage präsentiert das Tourismusministerium zwei Genehmigungen für ausländische Expeditionsteams: Das eine unter Leitung des US-Amerikaners Garrett Madison will die 6814 Meter hohe Ama Dablam nahe dem Mount Everest besteigen, das andere den 7126 Meter hohen Himlung Himal. Madison und Co. sollen am Dienstag und Mittwoch in Kathmandu eintreffen, die Mitglieder der Himlung-Expedition zwischen kommendem Freitag und Montag nächster Woche.
Zwölf Trekkingregionen geöffnet
Laut der Vereinigung der Trekkingagenturen Nepal (TAAN) müssen alle Bergtouristen bei der Einreise einen negativ ausgefallenen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. In Kathmandu folgt dann eine mindestens einwöchige Quarantäne, mit einem weiteren Test am fünften Tag des Aufenthalts. Erst nach der Woche in einem Hotel der Hauptstadt soll es weitergehen dürfen Richtung Berge. Zwischenzeitlich hatte es geheißen, die Forderung nach der Quarantäne falle möglicherweise weg. Davon ist aktuell nicht mehr die Rede.
Die TAAN weist zwölf wieder geöffnete Trekkingregionen aus, unter anderem die Gebiete um die Achttausender Mount Everest, Kangchendzönga, Manaslu und Annapurna, wobei der Abstecher zum Annapurna-Basislager geschlossen bleibt.
Weiter viele Neuinfektionen
Heute wurden 3790 neue Corona-Fälle in Nepal gemeldet, rund zwei Drittel davon aus dem Kathmandu-Tal. Insgesamt registrierten die Behörden landesweit bisher mehr als 136.000 Infektionen, 757 Menschen starben an COVID-19. Die Dunkelziffer dürfte hoch liegen. Die Gebirgsregionen blieben von der Pandemie bisher weitgehend verschont – wenn die offiziellen Angaben stimmen.