Es gibt vorerst keine neue Route auf der nepalesischen Südseite des Achttausenders Cho Oyu. Ein fünfköpfiges russisches Team brach seinen Versuch ab, ohne Flaschensauerstoff den Gipfel auf 8188 Metern über den noch unbestiegenen Süd-Südwestgrat zu erreichen, und machte sich auf den Heimweg.
Orkanartige Böen hätten den weiteren Aufstieg verhindert, ließ das Team auf der Homepage des russischen Bergsteigerverbands wissen. Zudem lief die Zeit davon. „Der Hauptgrund für die Umkehr war die Erkenntnis, dass noch unendlich viel vor uns lag“, so Expeditionsleiter Andrey Vasiliev gegenüber mountain.ru. „Wir hatten noch etwa vier Kilometer bis zum Gipfel vor uns.“
Wochenlang hatten sich Vasiliev, Viktoria Klimenko, Vitaly Shipilov, Sergei Kondrashkin und Kirill Eizeman nach oben vorgearbeitet – immer wieder gestoppt durch schlechtes Wetter, das sie zum Rückzug gezwungen hatte. Ihr höchster erreichter Punkt lag bei rund 7350 Metern, unterhalb eines hohen Felsturms.
Jubiläumsexpedition
Zum 100-jährigen Bestehen des russischen Bergsteigerverbands hatten sich zwei Expeditionen auf den Weg zu Achttausendern in Nepal gemacht. Neben dem Cho-Oyu-Team hatte eine dreiköpfige Mannschaft versucht, den Dhaulagiri ohne Atemmaske zu besteigen. Dabei war – wie berichtet – die 38 Jahre alte Nadya Oleneva in den Tod gestürzt.
Erstbegehungen an Sechstausendern
Zwei Erstbegehungen wurden Ende Oktober von Sechstausendern in Nepal vermeldet. Alexey Lonchinsky und Yuri Koshelenko gelang die Erstbegehung des Südost-Pfeilers am Rolwaling Kang. Der 6664 Meter hohe Berg im Rolwaling-Tal im Nordosten des Landes war 2016 von einem japanischen Team erstmals bestiegen worden.
Im Langtang-Nationalpark nördlich der Hauptstadt Kathmandu schafften der Ecuadorianer Oswaldo Freire und der US-Amerikaner Joshua Jarrin die erste bekannte Besteigung des 6567 Meter hohen Yansa Tsenji (Dhagpache) über dessen Ostwand.