Dreimal ist göttlich, sagt man. Im dritten Anlauf ist es Andrzej Bargiel gelungen, den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff zu besteigen und vom Gipfel mit Skiern bis ins Basislager abzufahren. „Es ist einer der wichtigsten Meilensteine meiner Sportkarriere. Ohne Sauerstoff den Everest hinunterzufahren, war ein Traum, der seit Jahren in mir heranreifte“, sagte der Pole.
Seinen ersten Versuch im Herbst 2019 hatte er abgebrochen, weil ein rund 50 Meter hoher und 30 Meter breiter Monster-Serac über dem Khumbu-Eisbruch hing und abzubrechen drohte. Sein zweiter Anlauf endete im Herbst 2022 am Südsattel auf knapp 8000 Metern, wo der Wind so heftig wehte, dass sich nicht mal ein Zelt aufbauen ließ.
Die ersten Erfolgsmeldungen vom 8163 Meter hohen Manaslu trudeln ein. Am Sonntag hatte das sechsköpfige nepalesische Fixseilteam – bestehend aus den Bergsteigern Chhiring Bhote, Pasang Sherpa, Hira Bhote, Tashi Sherpa, Karma Sharki Sherpa und Lakpa Sherpa – die Normalroute bis zum höchsten Punkt gesichert und gleichzeitig für die ersten Gipfelerfolge der Herbstsaison an den Achttausendern Nepals gesorgt.
Am Montag und Dienstag erreichten auch die ersten kommerziellen Kunden, begleitet von nepalesischen Bergsteigern den Gipfel des achthöchsten Bergs der Erde. Heute vermeldete allein der nepalesische Veranstalter Seven Summit Treks, dass 17 Kundinnen und Kunden sowie 17 nepalesische Begleiter oben gewesen seien.
Der „Mount Everest“ der Herbstsaison
Für diesen Herbst hatte das Tourismusministerium in Kathmandu für den Manaslu 374 Besteigungsgenehmigungen für ausländische Gipfelaspirantinnen und – aspiranten aus 31 Teams ausgestellt. Damit ist der Berg im Westen Nepals einmal mehr der „Herbst-Everest“, der am meisten frequentierte Achttausender der Klettersaison. Zum Vergleich: Im vergangenen Frühjahr hatte die Regierung Nepals für den Mount Everest 517 Permits erteilt.
Mount Everest
Skiabfahrt Bargiels vom Südsattel
Am höchsten Berg der Erde versucht sich – in dieser Saison – erneut der polnische Skibergsteiger Andrzej Bargiel an einem Aufstieg ohne Flaschensauerstoff mit anschließender Skiabfahrt vom Gipfel auf 8849 Metern bis ins Basislager. Im Rahmen seiner Akklimatisation erreichte der 37-Jährige den Südsattel auf knapp 8000 Metern und fuhr von dort mit Skiern ab. Für Andrzej ist es der dritte Versuch am Everest nach zwei gescheiterten Anläufen 2019 und 2022.
P.S.: Sorry, dass ihr länger nichts von mir gehört habt. Ich habe mal für drei Wochen in den Bergen Österreichs aktiv die Seele baumeln lassen – und auch der Computer hatte Urlaub.
Skibergsteiger Andrzej Bargiel (2022 am Mount Everest)
„Der Everest übt eine große Anziehungskraft auf mich aus“, sagte Andrzej Bargiel in einem Interview seines Sponsors Red Bull. „Zum einen aus Neugierde, weil ich sehen möchte, wie mein Körper mit dieser Höhe zurechtkommt. Zum anderen, weil dieser Ort zwar nicht gerade das beste Image hat, es aber Momente gibt, beispielsweise im Herbst, in denen es dort ruhig ist und man ungestört arbeiten kann – ohne jegliche Hektik.“
Der 37 Jahre alte polnische Skibergsteiger brach in dieser Woche mit acht Begleitern nach Nepal auf, um im dritten Anlauf sein großes Ziel zu erreichen: ohne Flaschensauerstoff auf den 8849 Meter hohen Gipfel des Mount Everest steigen und von dort aus auf Skiern bis ins Basislager abfahren.
Seinen ersten Versuch im Herbst 2019 hatte Bargiel abgebrochen, weil ein rund 50 Meter hoher und 30 Meter breiter Monster-Serac über dem Khumbu-Eisbruch hing und abzubrechen drohte. Sein zweiter Anlauf endete im Herbst 2022 am Südsattel auf knapp 8000 Metern, wo der Wind so heftig wehte, dass Andrzej und sein Begleiter Janusz Golab nicht mal ihr Zelt aufbauen konnten.
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ist am Achttausender Manaslu im Westen Nepals eine große Lawine abgegangen. Sie traf heute das Basislager auf rund 4800 Metern. Die Videos, die auf den sozialen Netzwerken kursieren (s.u.) , zeigen eine riesige Schneewolke, die über Teile des Lagers fegt. Mehr als 30 Zelte von sechs Veranstaltern seien zerstört worden, schreibt Tashi Lakpa Sherpa vom größten nepalesischen Anbieter Seven Summit Treks auf Instagram. Sein Team sei wohlauf. Auch andere Veranstalter wie Imagine Nepal beeilten sich, zu versichern, dass weder Kunden noch Mitarbeitende verletzt worden seien.
Seven Summit Treks berichtete zudem von zwei Lawinen, die höher gelegene Lager getroffen hätten. Nach Angaben, die mich aus dem Basislager erreichten, kam dabei mindestens ein Sherpa ums Leben. Über Nacht sei am Berg mindestens ein halber Meter Neuschnee gefallen, hieß es. Drücken wir die Daumen, dass uns nicht noch mehr Hiobsbotschaften erreichen!
„Leider ließen die Wetterbedingungen heute keinen weiteren Versuch eines Gipfelsturms zu“, heißt es auf dem Instagram-Account des polnischen Skibergsteigers Andrzej Bargiels. „Das Team bleibt über Nacht in Lager 2 und wird morgen entscheiden, ob der Gipfelsturm fortgesetzt wird. Wenn sich die Wettervorhersage bestätigt, wird es am Sonntag/Montag möglich sein.“
Dann soll der Wind am Mount Everest deutlich abflauen. Ab Dienstag muss jedoch mit neuem Schneefall gerechnet werden. Und spätestens ab Donnerstag könnte dann auch wieder der Wind auffrischen. Es öffnet sich also – wenn überhaupt – nur ein kleines Wetterfenster für Bargiel und Co.
Er ist bereit. „Wir verbrachten ein paar Tage in Lager 2, zur weiteren Akklimatisierung. Ich konnte eine Höhe von fast 8000 Metern erreichen und dann mit Skiern nach Lager 3 (auf rund 7300 Metern) hinunterfahren, wo wir gemeinsam mit Janusz (Golab) die Nacht verbrachten“ schreibt der Pole Andrzej Bargiel auf Instagram. Im Basislager zu Füßen des Mount Everest sammelt der 34-Jährige nun Kräfte: „Jetzt warten wir auf ein Wetterfenster, und dann geht es direkt zum Gipfel!“
Wer den Mount Everest einsam erleben will, sollte im Herbst dorthin kommen. Die fünfköpfige Expedition des polnischen Skibergsteigers Andrzej Bargiel ist (zumindest bislang) die einzige, der die nepalesische Regierung für diese Saison eine Genehmigung erteilt hat. Der 34-Jährige möchte den höchsten Berg der Erde ohne Flaschensauerstoff besteigen und vom höchsten Punkt mit Skiern abfahren. Begleitet wird er unter anderen vom erfahrenen, 54 Jahre alten Janusz Golab, dem 2012 mit seinem Landsmann Adam Bielecki im Karakorum in Pakistan die erste Winterbesteigung des 8080 Meter hohen Gasherbrum I gelungen war. Bargiel stieg mit Golab und dem Filmer Carlos Llerandi gestern bis Lager 2 auf rund 6400 Metern auf, um sich weiter zu akklimatisieren.
Der Herrscher Dionysios ließ über Damokles ein großes Schwert aufhängen – lediglich an einem Rosshaar. Damit wollte Dionysios dem Höfling, der sich ständig bei ihm einschmeichelte, seine Vergänglichkeit demonstrieren. Wie Damokles in der griechischen Sage ergeht es derzeit auch den Bergsteigern am Mount Everest. Rund 800 Meter über dem Khumbu-Eisbruch hängt ein Monster-Serac, der aussieht, als würde er jeden Augenblick abbrechen.
So schwer wie 675 Lastwagen
Der polnische Skibergsteiger Andrzej Bargiel, der den wackligen Eisturm fotografiert hat, schätzt das eisige Ungetüm auf eine Höhe von 50 und eine Breite von 30 Metern. Legen wir diese Werte zugrunde und nehmen aufgrund der Proportionen auf Bargiels Foto eine Tiefe von 20 Metern an, ergäbe sich ein Volumen von etwa 30.000 Kubikmetern. Da Eis rund 900 Kilogramm pro Kubikmeter wiegt, kämen wir auf ein Gewicht von rund 27.000 Tonnen – was 675 voll beladenen 40-Tonnen-LKWs entspräche. Kein Wunder, dass einige Herbst-Teams wegen des bedrohlichen Riesen-Seracs bereits ihre Zelte im Everest-Basislager abgebrochen haben.
Fast neun Jahre lang war der Gipfel des Mount Everest im Herbst verwaist. Das könnte sich jetzt ändern. Die in Kathmandu erscheinende Zeitung „The Himalayan Times“ berichtet, dass zehn Bergsteiger für die anstehende Saison Permits für den höchsten Berg der Erde erhalten hätten. Darunter sind auch der polnische Skibergsteiger Andrzej Bargiel und sein älterer Bruder Grzegorz.