Skiversuch am Mount Everest, viel Rummel am Manaslu

Mount Everest
Mount Everest

Wer den Mount Everest einsam erleben will, sollte im Herbst dorthin kommen. Die fünfköpfige Expedition des polnischen Skibergsteigers Andrzej Bargiel ist (zumindest bislang) die einzige, der die nepalesische Regierung für diese Saison eine Genehmigung erteilt hat. Der 34-Jährige möchte den höchsten Berg der Erde ohne Flaschensauerstoff besteigen und vom höchsten Punkt mit Skiern abfahren. Begleitet wird er unter anderen vom erfahrenen, 54 Jahre alten Janusz Golab, dem 2012 mit seinem Landsmann Adam Bielecki im Karakorum in Pakistan die erste Winterbesteigung des 8080 Meter hohen Gasherbrum I gelungen war. Bargiel stieg mit Golab und dem Filmer Carlos Llerandi gestern bis Lager 2 auf rund 6400 Metern auf, um sich weiter zu akklimatisieren.

Ein siebenköpfiges nepalesisches Team des Veranstalters Pioneer Adventures unter Leitung von Ngaa Tenji Sherpa hatte die Route durch den gefährlichen Khumbu-Eisbruch bis hinauf nach Lager 2 gesichert. „Die Bedingungen im Khumbu-Eisfall sind diesmal riskanter und herausfordernder als im vergangenen Frühjahr“, sagte Ngaa Tenji.

Karnicar nutzte Flaschensauerstoff

Im Herbst 2019 hatte Bargiel einen ersten Versuch am Mount Everest abgebrochen, weil ein riesiger Serac wie ein Damokles-Schwert über dem Khumbu-Eisbruch hing und einzustürzen drohte. Bargiel war im Sommer 2018 die erste komplette Skiabfahrt vom K2 gelungen, dem zweithöchsten Berg der Erde. Auch damals war er von Golab unterstützt worden und hatte auf Flaschensauerstoff verzichtet.

Die bislang einzige komplette Skiabfahrt vom höchsten Punkt des Everest bis ins Basislager war im Jahr 2000 Davo Karnicar gelungen. Der Slowene hatte beim Aufstieg ab dem Südsattel auf knapp 8000 Metern zusätzlichen Sauerstoff verwendet. Karnicar war 2019 bei einem Forstunfall in seiner Heimat ums Leben gekommen.

Mehr Manaslu-Permits als im Frühjahr für den Everest

In der vergangenen Frühjahrssaison waren am Everest knapp 700 Besteigungen gezählt worden. Die nepalesische Regierung hatte 325 Permits für ausländische Bergsteigerinnen und Bergsteiger ausgestellt. Deutlich mehr – 391 (Stand 13. September) – gewährte das Tourismusministerium in Kathmandu in diesem Herbst für den 8163 Meter hohen Manaslu im Westen Nepals. Damit gerät der achthöchste Berg der Welt einmal mehr zum „Mount Everest der Herbstsaison“.

Viele Anbieter hatten im Vorfeld damit geworben, diesmal ihre Kunden auf den „True Summit“ zu führen. Es wird spannend zu beobachten, wie dies bei der Vielzahl der Gipfelanwärter umgesetzt wird. Der Gipfelgrat ist schmal und ausgesetzt.

Erst auf dem „True Summit“ gilt Manaslu als bestiegen

Manaslu (l.) und Pinnacle East (r.)

Der allerhöchste Punkt des Manaslu war in den vergangenen Jahrzehnten äußerst selten erreicht worden. Die meisten hatten auf einer der vorgelagerten, etwas niedrigeren Erhebungen des Gipfelgrats gestoppt und waren umgekehrt. Im Herbst 2021 hatte Mingma Gyalje Sherpa, Chef des Veranstalters Imagine Nepal, seine Gruppe auf den „True Summit“ geführt. Der australische Bergsteiger Jackson Groves hatte dies mit beeindruckenden Drohnenaufnahmen dokumentiert. Die Himalayan Database, die Chronik des Bergsteigens an den höchsten Bergen Nepals, hatte angekündigt, dass sie von 2022 an Besteigungen des Manaslu nur noch als solche listet, wenn der „True Summit“ erreicht wurde.

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