Die Bergsteigersaison ist beendet – was bleibt? Diese Frage sollten wir uns vielleicht häufiger stellen, wenn wir auf das Geschehen an den höchsten Bergen der Welt blicken. Gab es wirklich bahnbrechende Aufstiege, die dem Buch des Alpinismus neue, spannende Kapitel hinzufügten? Entsprechende Versuche gab es ein paar in diesem Sommer im Karakorum, doch sie scheiterten allesamt – entweder an den Bedingungen am Berg, wie im Falle des Versuchs von Graham Zimmerman und Ian Welstedt am selten begangenen Westgrat des K2 oder wie bei der tschechischen Expedition zum noch unbestiegenen 7453 Meter hohen Muchu Chhish im Batura-Massiv, wo Pavel Korinek und Tomas Petrecek auf 6600 Metern im hüfttiefen Schnee umkehrten.
Oder sie scheiterten am Wetter wie bei Nancy Hansen und Ralf Dujmovits am ebenfalls noch unbestiegenen 6810 Meter hohen Biarchedi I. Oder wegen eines Unfalls wie im Falle des Briten Rick Allen, der beim Versuch, mit dem Österreicher Stephan Keck und dem Spanier Jordi Tosas im Alpinstil eine neue Route am K2 zu eröffnen, von einer Lawine erfasst wurde und starb. Ebenso tragisch war der tödliche Absturz von Kim Hong-bin am Broad Peak – nachdem der Südkoreaner wenige Stunden zuvor als erster behinderter Bergsteiger seine Sammlung der 14 Achttausender komplettiert hatte.
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