Die etwas andere Frühjahrssaison in Nepal: Erstbegehungen an Sechs- und Siebentausendern

Symon Welfringer und Charles Duboulaz auf dem Gipfel des Hungchhi
Symon Welfringer (l.) und Charles Dubouloz auf dem Gipfel des Hungchhi

Fragt irgendjemanden, welcher Name eines Bergs ihm oder ihr spontan einfällt, und ihr werdet vermutlich bis auf wenige Ausnahmen die Antwort Mount Everest erhalten. Ganz einfach, weil der Höchste geradezu ein Synonym für die Berge allgemein ist. Das erklärt auch das überwältigende Interesse der breiten Öffentlichkeit, für alles, was mit dem 8849 Meter hohen Berg im Grenzgebiet zwischen Nepal und Tibet zu tun hat. Der Everest-Hype lässt noch ein wenig Aufmerksamkeit für die anderen 13 Achttausender übrig. Aber was sich unterhalb der magischen, aber eigentlich doch willkürlichen Grenze von 8000 Metern abspielt, interessiert die breite Masse wenig bis gar nicht.

Dabei zeigt sich seit Jahren der wahre Alpinismus an den Sieben-, Sechs- oder Fünftausendern. Denn dort finden die besten Bergsteigerinnen und Bergsteiger der Welt nicht nur ihre technischen Spielwiesen, sondern auch die nötige Ruhe, um sich großen Herausforderungen zu stellen. Wie in diesem Frühjahr die beiden Franzosen Charles Dubouloz and Symon Welfringer.

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Yasushi Yamanoi, ein stiller Star des Bergsteigens

Yasushi Yamanoi

Das wurde auch Zeit. Wenn an diesem Samstag in Briancon in Frankreich der Japaner Yasushi Yamanoi den Piolet d’Or, den „Oscar der Bergsteiger“, für sein Lebenswerk in Empfang nimmt, geht diese prestigeträchtige Auszeichnung erstmals nach Asien. Mit 56 Jahren ist Yasushi zudem der jüngste in der Reihe der dann 13 geehrten Bergsteiger-Legenden.

Die bisherigen zwölf kamen überwiegend aus Europa: der Italiener Walter Bonatti (2009), der Südtiroler Reinhold Messner (2010), die Briten Doug Scott (2011) und Chris Bonington (2015), der Franzose Robert Paragot (2012) und seine Landsfrau Catherine Destivelle (2020), der Österreicher Kurt Diemberger (2013), die Polen Wojciech Kurtyka (2016) und Krzysztof Wielicki (2019) sowie der Slowene Andrej Stremfelj (2018). Außerdem wurden die beiden US-Amerikaner John Roskelley (2014) und Jeff Lowe (2017) für ihre Bergsteiger-Lebenswerke geehrt.

„Ob allein, mit seiner Ehefrau oder mit Freunden, Yasushi Yamanoi hat beim Klettern viel Kreativität, Engagement und Ausdauer bewiesen“, würdigen die Macher des Piolet d’Or den Japaner, der in Asien sehr bekannt ist, im Westen aber kaum. „Sein minimalistischer Stil und seine oft diskreten Aufstiege ebneten den Weg für jüngere japanische Kletterer, die im modernen Alpinstil unterwegs sind.“

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Sani Pakkush: Welfringer und Fine gelingt Gewinnschlag mit der Rückhand

Symon Welfringer (r.) and Pierrick Fine (l.)
Symon Welfringer (r.) und Pierrick Fine (l.) am Sani Pakkush

Manchmal kommt es eben anders. Eigentlich hatten die französischen Bergsteiger Symon Welfringer und Pierrick Fine, beide Mitte 20, für diesen Herbst ein Projekt in Nepal geplant. Doch wegen der Corona-Pandemie war lange Zeit ungewiss, ob der Himalaya-Staat überhaupt für ausländische Besucher offen sein würde. Kurz entschlossen planten die beiden um und reisten nach Pakistan zum Sani Pakkush.

Der formschöne 6953 Meter hohe Berg liegt im Batura-Muztagh-Massiv im Nordwesen des Karakorum. Zuvor war er erst einmal bestiegen worden, 1991 von einer deutschen Expedition: Hubert Bleicher, Arnfried Braun, Daniel Ketterer und Leo Klimmer waren über den steilen Nordwestgrat aufgestiegen. Welfringer und Fine – sie hatten bereits 2019 im Karakorum am 5960 Meter hohen Risht Peak eine neue Route eröffnet – hatten ein anderes Ziel: die noch jungfräuliche 2500 Meter hohe Südwand des Bergs.

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