Es ist angerichtet am Achttausender Manaslu für die Bergsteiger aus Bahrain. Das Basislager ist bezugsfertig – und das Sherpa-Team des nepalesischen Veranstalters Seven Summit Treks (SST) hat auch schon einen Großteil des Wegs auf den Berg vorbereitet. Nach Angaben von SST-Expeditionsmanager Chhang Dawa Sherpa steht die Route bis Lager 3 auf 6800 Metern. Die Bergsteiger aus Bahrain haben sich am Lobuche East unweit des Mount Everest akklimatisiert und laut SST am vergangenen Samstag den Gipfel des Sechstausenders erreicht. Wie berichtet, soll der 8163 Meter hohe Manaslu, der in Nepal gelegene achthöchste Berg der Erde, für die Bergsteiger der königlichen Garde Bahrains nur die Ouvertüre sein – für den Everest im kommenden Frühjahr.
Doch keine Zwangsquarantäne?
Die Expedition, mit einer Sondergenehmigung unterwegs, ist aktuell die einzige an einem Achttausender in Nepal. In der vergangenen Woche hatte die Regierung in Kathmandu die Corona-Vorschriften für ausländische Bergsteiger und Trekkingtouristen in dieser Herbstsaison bekanntgegeben. Sie müssen bei der Einreise einen negativ ausgefallenen Corona-Test vorlegen, sich dann in eine mindestens einwöchige Hotel-Quarantäne begeben und am fünften Tag einen weiteren Test machen lassen. Nach dem Aufschrei der Tourismusbranche wird jetzt angeblich darüber nachgedacht, die einwöchige Zwangsquarantäne fallen zu lassen. Offiziell beschlossen ist das aber noch nicht.
Gescheiterte Versuche am Muchu Chhish
Derweil bleibt der Siebentausender Muchu Chhish in Pakistan unbestiegen. Erst kehrten die Tschechen Pavel Korinek, Pavel Bem und Jiri Janak ohne Gipfelerfolg heim, nachdem sie auf 6400 Metern wegen schlechten Wetters hatten umdrehen müssen. Später gaben auch der Spanier Jordi Tosas und der Österreicher Philipp Brugger auf. Tosas erreichte eine Höhe von 7000 Metern, verzichtete dann aber wegen zu großer Lawinengefahr auf den weiteren Aufstieg und fuhr mit Skiern ab.
Der 7453 Meter hohe Muchu Chhish im Batura-Massiv im Karakorum wird als zweithöchster noch unbestiegener Gipfel der Erde geführt. Der höchste, der 7570 Meter hohe Gangkhar Puensum, liegt an der Grenze zwischen Bhutan und China. In Bhutan gelten die Berge als Wohnsitz der Götter und dürfen deshalb seit 2004 generell nicht mehr bestiegen werden. Nur Trekking ist in dem kleinen Himalaya-Königreich noch erlaubt.
Tödlicher Unfall am Dhi Sar
Unverrichteter Dinge kehrte auch der US-Bergsteiger Colin Haley aus Pakistan zurück. Eine Darminfektion stoppte ihn beim Versuch, eine neue Route am 7282 Meter hohen K6 zu eröffnen.
Einen tragischen Zwischenfall gab es in der vergangenen Woche am Sechstausender Dhi Sar im Karakorum. Der Pole Michal Ilczuk starb an den Verletzungen, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte. Sein Landsmann Jakub Bogdanski wurde per Hubschrauber in Sicherheit gebracht.
Update 6. Oktober: Heute erreichte das fünfköpfige Sherpa-Team, das am Manaslu die Fixseile legt, Lager 4 auf 7400 Metern.