0,0 – so hoch wäre wohl die Chance zu überleben gewesen, hätte sich jemand direkt am Fuße des Bergs befunden. Die Wucht der Lawine, die sich gestern am 6380 Meter hohen Manapathi nahe dem Achttausender Dhaulagiri im Westen Nepals löste, war so groß, dass sie auch noch die nächste Bergkette übersprang und beinahe die davor liegenden Dörfer erreicht hätte. Die Videos (s.u.) der gewaltigen Lawine im Distrikt Mustang, die über die sozialen Netzwerke verbreitet wurden, sind furchterregend.
Elf Verletzte
Nach ersten Berichten aus der Region waren die Folgen relativ glimpflich. In einer Schule seien elf Menschen leicht verletzt worden, als im Angesicht der nahenden Lawine eine Panik ausgebrochen sei, hieß es. Mehr als 100 Yaks, die in der Gegend gegrast hätten, würden vermisst.
Nach Angaben der Chronik Himalayan Database standen der Argentinier Emiliano Huerta und der Nepalese Ajiba Sherpa im Frühjahr 1956 erstmals auf dem Manapathi. Die Erstbesteigung eines nahe gelegenen vier Meter höheren Gipfels (Manapathi Northeast) wird dem Südtiroler Reinhold Messner, den Briten Leo Dickinson und Eric Jones sowie dem Deutschen Otto Wiedemann im Frühjahr 1977 zugeschrieben.
Eine Riesenlawine wie die gestrige gilt in dieser Region im November als sehr ungewöhnlich. In Presseberichten in Nepal wurden die gestiegenen Temperaturen infolge des Klimawandels dafür verantwortlich gemacht.