Nach dem Achttausender ist vor dem Achttausender. Das gilt in diesem Jahr auch für Anja Blacha, die inzwischen auf neun der 14 höchsten Berge der Welt gestanden hat. Damit ist die 34-Jährige die deutsche Frau mit den meisten Achttausender-Gipfelerfolgen.
Im vergangenen Frühjahr bestieg sie erst den Makalu (8485 Meter) und dann den Kangchendzönga (8586 Meter), beide ohne Flaschensauerstoff. Auch bei ihrem Erfolg am Manaslu (8163 Meter) am Montag verzichtete sie auf eine Atemmaske. Nun will sich Blacha am Cho Oyu (8188 Meter) versuchen. In Tibet hat sie meine Fragen beantwortet.
Anja, der Manaslu war dein dritter Achttausender-Gipfel in diesem Jahr. Wie ist es dir bei deinem Aufstieg ergangen?
Es war früh klar, dass es recht schnell gehen musste, wenn ich einen Gipfelanstieg bei relativ guten und sicheren Bedingungen schaffen wollte. Entsprechend habe ich sofort mit den Rotationen begonnen. Die erste wurde von starkem Schneefall eingeschränkt, bei der zweiten bin ich an den Schlüsselstellen mitten in den Massenanlauf geraten. Das war kein großer Spaß.
Beim finalen Gipfelanstieg bin ich daher bewusst azyklisch gegangen und hatte so in weiten Teilen die Route und später auch den Gipfel für mich. Das Wetter war super, und besondere Herausforderungen auf dem Weg zum Gipfel gab es dann zum Glück keine mehr.
Der Manaslu war bereits dein achter Achttausender, den du ohne Flaschensauerstoff bestiegen hast. Was bedeutet es dir, bei deinen Gipfelerfolgen auf eine Atemmaske zu verzichten?
Ich kenne meinen Körper mittlerweile gut genug, um zu wissen, wie er auf Höhe reagiert und dass er meist damit umgehen kann. Wieso dann nicht auf dieses Hilfsmittel verzichten, wenn es mir möglich ist? Der Unterschied ist eklatant, wie ich bei meinen Everest-Besteigungen mit Flaschensauerstoff gespürt habe. Eines der Hauptmerkmale einer Höhenbesteigung wird durch Flaschensauerstoff schlichtweg ausgehebelt.
Der Manaslu ist inzwischen der „Everest der Herbstsaison“. Auch in diesem Jahr hat die Regierung Nepals mehr als 300 Permits für den achthöchsten Berg der Welt ausgestellt. Wie hast du den großen Andrang am Berg erlebt?
Wer Ruhe, Abgeschiedenheit und eine alpinistische Herausforderung sucht, ist am Manaslu auf der Normalroute im Herbst falsch aufgehoben. Schon das Basislager gleicht einer kleinen Stadt komplett mit Cafés, Leuchtreklamen und mehr. Wegen der großen Anzahl an Bergsteigern wurde die Route enorm gut gesichert und instand gehalten.
Mühsam wurde es, wenn man hinter Gruppen von Bergsteigern feststeckte, die noch keinerlei Bergerfahrung hatten und zum Teil von je zwei Sherpas über steilere Passagen hochgezogen und -geschoben werden mussten. Gleichzeitig bot genau diese Infrastruktur aber auch perfekte Bedingungen für athletische Spitzenleistungen wie die von Tyler Andrews, der in Rekordzeit (9 Stunden 52 Minuten vom Basislager aus) den Gipfel erreichte.
Wenn man also bereit ist, sich auf dieses „Pistenbergsteigen“ einzulassen, erlaubt es eine eigene Art von Bergerlebnis mit gewissem Komfort und sportlichen Möglichkeiten.
Ist es dir das wirklich wert ?
Wir hatten 1964 im Karakorum am Momhil Sar, den wir erst besteigen durften… das Bergerleben richtig und # ohne # social Media Rummel gelebt !!! 1980 hatten wir am Manaslu die erste Skibesteigung und Abfahrt versucht ‚ ohne dem Klamauk wie heute ‚ …
Lieben Gruß und # Congrats # Rolf Widerhofer aus Tirol #
Mittlerweile ein Oldie mit fast 87 Jahren