Kristin Harila vervollständigt ihre Achttausender-Sammlung

Kristin Harila
Kristin Harila

„Gerade einmal eine Woche nach der Besteigung der Shishapangma – eines Berg, den Kristin noch nie zuvor bestiegen hat – erreichte Harila den Gipfel des Cho Oyu und beendete damit ihre Reise in Tibet“, meldet heute das Team der Norwegerin Kristin Harila. „Nachdem sie im letzten Jahr die Gipfel von 12 Bergen [über 8000 Metern] erreicht hat, ist es für Harila und ihr Team eine Erleichterung, dass die beiden Berge, die sie im Jahr 2022 nicht besteigen konnte, nun endlich geschafft sind.“ Der nepalesische Expeditionsanbieter Climbalaya bestätigte den Gipfelerfolg der Norwegerin und ließ wissen, dass Harila dabei von den nepalesischen Guides Ngima Rita Sherpa and Tenjin Sherpa begleitet wurde.

Anbieter und Sherpas gewechselt

Im vergangenen Jahr hatten die chinesisch-tibetischen Behörden der 37-Jährigen wegen der Corona-Pandemie keine Erlaubnis zur Einreise nach Tibet erteilt. Nun hat sie ihre Achttausender-Sammlung komplettiert.

Kristin Harila mit Dawa Ongju und Pasdawa Sherpa im Sommer 2022 am Gasherbrum I
Kristin Harila mit Dawa Ongju Sherpa und Pasdawa Sherpa (v.r.n.l.) – im Sommer 2022 am Gasherbrum I

Bei den ersten zwölf Gipfelerfolgen 2022 war sie Kundin des nepalesischen Anbieters 8K Expeditions gewesen und regelmäßig von Pasdawa Sherpa und Dawa Ongju Sherpa begleitet worden. Letzterer hatte sich Mitte April bitter darüber beschwert, dass sie beide nach dem Erfolg am Manaslu im vergangenen Herbst ausgebootet worden seien: „Es macht uns sehr traurig, dass Kristin Harila mitten im Projekt, nachdem wir zu dritt extreme Strapazen und lebensgefährliche Situationen bei der Besteigung dieser Achttausender überstanden hatten, plötzlich beschloss, jegliche Verbindung zu uns abzubrechen.“ Den beiden Sherpas seien sogar Steine in den Weg gelegt worden, um auf eigene Faust das Projekt der 14 Achttausender abzuschließen.

Harila wies die Vorwürfe zurück. Es habe für sie mit dem alten Anbieter einfach nicht mehr gepasst, „sowohl aus logistischen als auch aus anderen Gründen“, schrieb Kristin auf Instagram. Sie sei nicht dafür verantwortlich, dass die beiden Sherpas kein Visum für Tibet erhalten hätten. „“Ich wollte wirklich, dass sie mich begleiten. (…) Ich bin enttäuscht und bedaure, dass es auf diese Weise endete.“

An der Shishapangma Flaschensauerstoff genutzt

Oberer Bereich des Cho Oyu
Oberer Bereich des Cho Oyu

Harila hat angekündigt, dass sie ihren Versuch, die 14 höchsten Berge der Welt innerhalb von weniger als sechs Monaten zu besteigen, 2023 wiederholen möchte. Insofern betrachtet sie Shishapangma und Cho Oyu weniger als Nummer 13 und 14 ihres Projekts von 2022, sondern als Nummer 1 und 2 ihres neuerlichen Vorhabens. Ursprünglich hatte sie nach eigenen Worten geplant, diesmal alle Achttausender ohne Flaschensauerstoff zu besteigen. An der Shishapangma hatte sie jedoch nach eigenen Angaben oberhalb von Lager 3 zur Atemmaske gegriffen: „Wir merkten, dass wir zu viel Zeit brauchten und es sehr windig war, also begann ich, meinen Notsauerstoff aus Lager 3 zu benutzen“, schrieb Kristin hinterher auf Instagram. Ob sie auch am Cho Oyu Flaschensauerstoff nutzte, ist noch nicht bekannt.

3 Antworten auf „Kristin Harila vervollständigt ihre Achttausender-Sammlung“

  1. Der Erfolg ist für den Alpinismus leider völlig bedeutungslos. Leider haben die sozialen Medien da einen viel zu großen Hype von gemacht. So langsam habe ich das Gefühl, man braucht nur eine Frau sein, die auf ein paar 8000er will (siehe die junge Engländerin oder wie in dem Fall Kristin Harila), und schon hat man Sponsoren die einem die ganze Angelegenheit bezahlen, dazu zählen dann auch keine Werte mehr, Flaschensauerstoff, Porter und Guides, Helitransport von A nach B usw.
    Jeder 8000er wird ohne große Probleme als einfach, machbar und mittlerweile völlig normal verkauft, so wie mein Gang zum Bäcker oder in den Supermarkt.
    Die spannenden 8000er, die immer noch unglaublich viel Potential haben, wirken nur noch langweilig und ausgelutscht. Was daraus resultiert: immer mehr zahlende Kunden, die die gleiche langweilige Sch***** machen ohne Vorerfahrungen an 6000ern oder 7000ern, neue Routen, extreme Touren, Winterbesteigungen etc.
    Für sie ein großer Meilenstein ohne Frage und für viele auch unerreichbar, aber für den Alpinismus nur noch langweilig.
    Da klappt einfach alles, es gibt „keine Gefahren“ mehr, keinen Misserfolg, keine Abbrüche und Strapazen.
    Sehe die zunehmende Entwicklung sehr kritisch und frage mich immer wieder, warum das von Sponsoren so hart unterstützt wird.
    Andere wie der über 80 Jährige Spanier und viele andere würden sich sowas vermutlich wünschen, die sind aber für Instagram und Co. nicht relevant und hip genug.

    1. Der von mir sehr geschätzte italienische Kollege Alessandro Filippini hat für Harila, Brownlee und Co. den Begriff „Climbfluencer“ kreiert.

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