Vom höchsten Berg der Erde wird der vierte Todesfall in der noch jungen Frühjahrssaison gemeldet. Nach Medienberichten handelt es sich um einen 69 Jahre alten pensionierten Arzt aus den USA, der nach Lager 2 auf rund 6400 Metern aufgestiegen war, um sich zu akklimatisieren. Er habe sich bei seiner Ankunft im Lager nicht wohl gefühlt und sei wenig später dort gestorben, hieß es. Möglicherweise litt er an Höhenkrankheit.
Höhenlungenödem am Cho Oyu
Im vergangenen Jahr war der US-Amerikaner am Everest bis Lager 3 auf etwa 7300 Metern aufgestiegen. Nach Informationen des Everest-Experten Alan Arnette hatte der frühere Arzt 2016 bei einem Versuch am Achttausender Cho Oyu in Tibet auf einer Höhe von 6400 Metern wegen eines Höhenlungenödem umkehren müssen – „trotz keiner früheren Probleme mit Höhenkrankheit“, wie Alan schreibt.
IMG: Route war nicht schuld
Der US-amerikanische Expeditionsveranstalter International Mountain Guides bestätigte, dass einer seiner Kunden in Lager 2 verstorben sei. Sein Tod sei „nicht das Ergebnis eines Kletterunfalls oder des Zustands der Route, der möglicherweise für andere Teams am Berg eine Gefahr darstellen könnte“, ließ IMG wissen.
Wie ich aus dem Everest-Basislager erfuhr, ist die Route in der Lhotse-Flanke oberhalb von Lager 2 allerdings stark steinschlaggefährdet, weil von November bis März am Everest kaum Schnee fiel.
Wie berichtet, waren Mitte April beim Zusammenbruch eines Seracs im Khumbu-Eisfall die Sherpas Da Chhiri Sherpa, Pemba Tenzing Sherpa und Lakpa Rita Sherpa ums Leben gekommen. Die kanadische Bergsteigerin Jill Wheatley startete eine Spendensammlung im Internet für die Familien der drei nepalesischen Bergsteiger.
