Mount Everest: Erster Gipfelerfolg der Saison von der tibetischen Nordseite gemeldet

Nordwand des Mount Everest im letzten Tageslicht
Nordseite des Mount Everest

Erst das Fixseil-Team, dann die anderen. So funktioniert in aller Regel das kommerzielle Bergsteigen an den Achttausendern. Der Mount Everest macht da keine Ausnahme. Heute wurde vom höchsten Berg der Erde der erste Gipfelerfolg des Frühjahrs vermeldet.

Am Vormittag Ortszeit erreichte das Team von Tibet Himalaya Expedition, das auf der tibetischen Nordseite des Bergs die Fixseile legte, den höchsten Punkt auf 8849 Metern. Das bestätigten mir Mingma Sherpa, Chef des nepalesischen Expeditionsveranstalters Climbalaya, und Lukas Furtenbach, Chef des österreichischen Anbieters Furtenbach Adventures.

Beide wollen den Everest mit kleinen Teams über den Nordostgrat versuchen und sind auf der Anreise. Gleiches gilt für den US-Anbieter Alpenglow Expeditions. „Unser Team, bestehend aus sieben Everest-Bergsteigern, sieben Kandidaten für den Nordsattel, acht Bergführern, 14 Sherpas, einem Basislager-Manager und über 900 Pfund (gut 400 Kilogramm) Ausrüstung hat es bis nach China geschafft und ist auf dem Weg zum Everest-Basislager auf der Nordseite in 5200 Meter Höhe“, schreibt Expeditionsleiter Adrian Ballinger auf Instagram.

Fixseil-Team am Gipfel des Lhotse

Auch auf der nepalesischen Südseite des Mount Everest wird das Fixseil-Team noch in dieser Woche auf dem Gipfel erwartet, bisher ist die Route bis zum Südsattel auf knapp 8000 Metern gesichert. Dafür zuständig ist der nepalesische Veranstalter Seven Summit Treks (SST). Der verkündete am gestrigen Montag, dass ein siebenköpfiges Team unter Leitung von Dendi Sherpa die Fixseile bis zum Gipfel des benachbarten Lhotse auf 8516 Metern gelegt habe.

Achttausender-Sammler am Makalu erfolgreich

Den ersten Achttausender-Gipfelerfolg dieses Frühjahrs hatte am 11. April das Fixseilteam von SST am 8485 Meter hohen Makalu verbucht. In den vergangenen Tagen erreichten auch die ersten Kunden kommerzieller Teams mit ihren Sherpa-Begleitern den Gipfel des fünfhöchsten Bergs der Erde. Darunter waren einige Achttausender-Sammlerinnen und -Sammler wie der erst 18 Jahre alte Nepalese Nima Rinji Sherpa (Achttausender Nr. 12), die Pakistanerin Naila Kiani (Nr. 11), die Iranerin Afsaneh Hesamifard (Nr. 10) und der Mazedonier Sashko Kedev (Nr. 10). Alle waren mit Flaschensauerstoff unterwegs.

Ohne Atemmaske, mit Sherpa-Unterstützung stieg die Australierin Allie Pepper auf den Makalu. Für die 48-Jährige war es der vierte Achttausender ohne Flaschensauerstoff nach dem Broad Peak (Sommer 2023), dem Manaslu (Herbst 2023) und der Annapurna I in diesem Frühjahr. Es sei der „härteste Gipfelerfolg meines Lebens“ gewesen, verkündete Allie auf Instagram. „So episch, so erschöpft, so ausgesetzt.“ Auch die in Deutschland lebende Peruanerin Flor Cuenca bestieg den Makalu ohne Flaschensauerstoff.

Update 8. Mai: Vom Makalu wird der erste Todesfall der Saison gemeldet. Beim Abstieg starb der 53 Jahre alte Lhakpa Tenji Sherpa. Mehr dazu in den kommenden Tagen.

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