Die nach der ersten Winterbesteigung des K2 noch im Basislager verbliebenen anderen Bergsteiger scharren mit den Hufen. In den nächsten Tagen soll sich der Wind legen, der zuletzt einen Aufstieg unmöglich gemacht hatte. Für kommenden Freitag erwarten die Meteorologen einen fast windstillen Tag, wie gemacht für einen Gipfelvorstoß. „Dies könnte das letzte Schönwetterfenster sein, bevor der Februar-Schneefall einsetzt“, schreibt Chhang Dawa Sherpa, Expeditionsleiter des nepalesischen Anbieters Seven Summit Treks, heute aus dem Basislager.
Nach seinen Worten brach heute ein Team von acht Sherpas auf, um die Fixseile auf der Route über den Südostgrat wieder instand zu setzen, Sauerstoffflaschen nach oben zu tragen und zu kontrollieren, ob die zuvor in den Hochlagern deponierte Ausrüstung nicht vom Sturm weggeblasen wurde. Am morgigen Dienstag würden sich dann die Gipfelaspiranten auf den Weg machen. Der kommende Freitag (5. Februar) sei der einzige mögliche Gipfeltag, so Chhang Dawa.
Notfalls ohne Maske
Aller Voraussicht nach werden morgen auch der Isländer John Snorri Sigurjonsson und das pakistanische Vater-Sohn-Duo Muhammad und Sajid Ali Sadpara zu ihrem zweiten Gipfelversuch aufbrechen. Bei ihrem ersten waren sie vor einer Woche bis auf eine Höhe von rund 6800 Metern vorgedrungen, ehe starke Höhenwinde sie gestoppt hatten. Bei dem Sturm waren auch ihre Atemmasken vom Berg geweht worden, nur eine hatten sie wiedergefunden. Notfalls würden sie eben ohne Flaschensauerstoff aufsteigen, sagte John Snorri dem Portal explorersweb.com. Dafür seien sie gut genug akklimatisiert. Das Trio war im Dezember als erstes Winter-Team am K2 eingetroffen.
„Vielleicht haben wir ja Glück“
Garantiert ohne Atemmaske wollen der Chilene Juan Pablo Mohr und die Südtirolerin Tamara Lunger aufsteigen. „Vielleicht haben wir ja Glück“, ließ die 34-Jährige gestern über die sozialen Netzwerke wissen, „und in den nächsten Tagen bietet sich die Gelegenheit, auf den Berg zurückzukehren und, wer weiß, vielleicht den Gipfel zu versuchen.“
Am 16. Januar war einem zehnköpfigen Team nepalesischer Bergsteiger die erste Winterbesteigung des 8611 Meter hohen Bergs geglückt. Nirmal Purja hatte dabei nach eigenen Worten auf Flaschensauerstoff verzichtet, die anderen neun hatten Atemmasken benutzt.