Die Winter-Karten am Manaslu werden neu gemischt. Nachdem eine riesige unüberwindbare Gletscherspalte auf rund 6200 Meter Höhe die Bergsteiger der beiden Winterexpeditionen gestoppt hatte, verkündete der Nepalese Vinayak Jay Malla eine Planänderung. Eigentlich hatten der 32-Jährige und sein 29 Jahre alter Landsmann Tenji Sherpa den achthöchsten Berg der Erde als Duo im Alpinstil besteigen wollen. „Obwohl wir enttäuscht sind, unsere ursprüngliche Strategie ändern zu müssen“, ließ Vinayak wissen, „haben wir beschlossen, hier im Basislager zu warten und uns mit einigen der nepalesischen Legenden zusammenzutun, die kürzlich den K2 bezwungen haben.“
Nims Purja: „Ich gehe nicht, versprochen!“
Damit befeuerte er die seit Tagen kursierenden Spekulationen, dass Nirmal „Nims“ Purja nach dem spektakulären Erfolg am zweithöchsten Berg der Erde den Manaslu noch anhängen könnte. Schließlich hatte der 37-Jährige seine beiden nepalesischen Landsleute im Vorfeld ihrer Expedition finanziell unterstützt und ihnen auch mit Material unter die Arme gegriffen.
Nims widersprach den Gerüchten in einem Interview mit „Rock and Ice“: „Ich gehe nicht. Ich verspreche es! Das soll jemand anderer machen. Ich muss nicht alles machen. Meine Ausrüstung ist sowieso noch in Pakistan.“ Die zehn Wintererstbesteiger des K2 waren nach ihrer Rückkehr nach Kathmandu am vergangenen Dienstag von einem Empfang zum nächsten durchgereicht worden. Die nächsten Tage werden zeigen, wer von ihnen zu Tenji und Vinayak stößt.
Txikon und Co. suchen neuen Aufstiegsweg
Das Team um den Spanier Alex Txikon und den Italiener Simone Moro kündigte an, über einen alternativen Weg rechts neben der Gletscherspalte weiter aufsteigen zu wollen. Laut Moro legten Txikon und die drei Sherpas Chhepal, Kalden und Namgyal auf der neuen Route bereits rund 400 Meter Fixseile, wollten aber noch heute ins Basislager zurückkehren.
Weiter schlechtes Wetter am K2
Am K2 in Pakistan müssen sich derweil die dort verbliebenen Bergsteiger in Geduld üben. Erst für Donnerstag kommender Woche erwarten die Meteorologen ein kurzes Wetterfenster mit wenig Wind. Am nahe gelegenen Achttausender Broad Peak brach der Ungar Zoltan Szlanko seine Winterexpedition ab und trat die Heimreise an. Sein Teamgefährte, der US-Amerikaner Alex Goldfarb, war vor knapp zwei Wochen bei einem Akklimatisierungsanstieg am Sechstausender Pastore Peak ums Leben gekommen. Seine Leiche war zwar geortet worden, konnte aber wegen des schlechten Wetters bisher nicht geborgen werden.