Neue Routen an Annapurna, Dhaulagiri und Everest?

Annapurna-Nordwestwand

Expeditionsgepäck stapelt sich in diesen Tagen am Flughafen der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Aus aller Welt treffen Bergsteiger in dem Himalayastaat ein, um sich in diesem Frühjahr am Everest oder einem anderen der hohen Berge Nepals zu versuchen. Das Tourismusministerium rechnet nach eigenen Angaben mit einer noch höheren Zahl an Bergsteigern als im vergangenen Jahr. 2018 hatte die Regierung im Frühjahr 768 Besteigungsgenehmigungen für ausländische Bergsteiger ausgestellt und dafür 412 Millionen Rupien (umgerechnet mehr als drei Millionen Euro) an Permit-Gebühren kassiert. Den Großteil  der Gipfelanwärter machen einmal mehr die Kunden der kommerziellen Expeditionen aus, die sich auf den Normalrouten tummeln werden. Doch es gibt auch Bergsteiger, die an den Achttausendern abseits der ausgetretenen Pfade Neuland betreten wollen – wie der 38 Jahre alte Deutsche Felix Berg und der 35 Jahre alte Pole Adam Bielecki an der Annapurna.

„Wir waren ein bisschen blauäugig“

Die beiden wollen erneut versuchen, eine neue Route durch die selten begangene Nordwestwand des 8091 Meter hohen Bergs zu eröffnen. Vor zwei Jahren hatten sie – damals gemeinsam mit dem Briten Rick Allen – auf halber Strecke bei konstant schlechtem Wetter kapitulieren müssen. „Diesmal haben wir den Vorteil, dass wir die Route schon kennen und wissen, worauf wir uns einlassen“, sagt mir Felix am Telefon. „Damals waren wir ein bisschen blauäugig. Was wir brauchen, ist auf jeden Fall besseres Wetter als 2017.“ Bielecki und Berg wollen nach Felix‘ Worten erneut im Alpinstil klettern, also ohne Flaschensauerstoff, Sherpa-Unterstützung und feste Hochlager.

Felix Bergs Gipfel-Selfie auf dem Gasherbrum II

Im Sommer 2018 war dem Duo die einzige Besteigung des Gasherbrum II in jener Saison gelungen. Sie hatten den 8034 Meter hohen Gipfel überschritten: Aufstieg über eine neue Variante durch die Westwand, Abstieg auf dem Normalweg über den Südwestgrat. Felix und Adam werden am 8. April in Nepal eintreffen und sich dann zunächst am Siebentausender Langtang Lirung für ihr Annapurna-Abenteuer akklimatisieren.

Hamor und Colibasanu am Dhaulagiri

Peter Hamor (l.) und Horia Colibasanu (r.)

Peter Hamor hält sich bereits in Nepal auf, um wieder Höhenluft zu schnuppern. Der Slowake bereitet sich auf seine Expedition mit dem Rumänen Horia Colibasanu vor, mit dem er schon häufig gemeinsam unterwegs war. Sie wollen am 8167 Meter hohen Dhaulagiri eine neue Route über den noch unbegangenen Nordwestgrat eröffnen. Dritter im Bunde ist wohl der rumänische Bergsteiger Marius Gane. Vor zwei Wochen hatte Hamor angedeutet, dass möglicherweise auch sein slowakischer Landsmann Michal Sabovchik mitkomme. Die Chancen, so Peter, stünden  50 zu 50. Hamor hatte im Frühjahr 2017 mit Sabovcik den Dhaulagiri über den Normalweg bestiegen und damit seine Sammlung der 14 Achttausender komplettiert. Peter verzichtete bei allen Aufstiegen auf Flaschensauerstoff.

Vom Everest-ABC zum Nordostgrat

Auch am höchsten Berg der Erde könnte es nach dieser Saison einen neuen Weg zum Gipfel geben. Der US-Amerikaner Cory Richards und der Ecuadorianer Esteban, genannt „Topo“, Mena wollen auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest jene Route angehen, die sich 2015 der Kanadier Raphael Slawinski und die beiden Deutschen David Göttler und Daniel Bartsch vorgenommen hatten. Sie führt direkt vom vorgeschobenen Basislager (ABC) hinauf zum Nordostgrat, auf eine Höhe von rund 8200 Metern. Das deutsch-kanadische Trio hatte damals unverrichteter Dinge heimkehren müssen, weil die Everest-Saison aufgrund des verheerenden Erdbebens in Nepal am 25. April 2015 auch in Tibet abgesagt worden war.

„Wir werden es schaffen. Keine Frage, ich weiß es“, gibt sich Cory Richards selbstbewusst (s. Video unten). Die Schwierigkeiten der Route lägen vor allem im oberen Bereich nahe dem Grat, wo sie „technisches Mixed-Klettern“ erfordere, sagt der 37-Jährige. „Das wird unglaublich anstrengend.“

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