Nirmal Purjas „Projekt Possible“ wird zum Politikum

Manaslu

Auf dem Weg zur Nummer zwölf. Nirmal, genannt „Nims“ Purja ist mit seinem Team im Basislager zu Füßen des Manaslu eingetroffen. Der 36 Jahre alte Nepalese, ein Ex-Soldat des britischen Ghurka-Regiments, will in der dritten Phase seines „Project Possible“ – alle 14 Achttausender in sieben Monaten – in diesem Herbst die letzten drei ihm noch fehlenden Gipfel erreichen: Manaslu, Cho Oyu und Shishapangma. Den Auftakt macht der in Nepal gelegene achthöchste Berg der Erde, der Manaslu.

Auf den 8163 Meter hohen Gipfel wollen auch 260 ausländische Bergsteiger aus 26 Expeditionsteams, denen die nepalesische Regierung für diesen Herbst Besteigungsgenehmigungen (Permits) ausgestellt hat. Es dürfte also wieder einmal voll werden auf dem Manaslu-Gipfelgrat – erst recht, wenn die kommerziellen Expeditionen die neuesten Erkenntnisse über den höchsten Punkt dieses Bergs ernst nehmen und ihre Kunden weit über den Grat bis zum „wirklichen“ Gipfel führen. In den vergangenen Jahren hatten viele  kommerzielle Teams eine der etwas niedrigeren Erhebungen auf dem Grat zum Gipfel erklärt und waren dort umgekehrt.

Stichtag für Cho Oyu: 1. Oktober

Nims Purja auf dem Gipfel des Nanga Parbat

Der Manaslu hat sich immer mehr zum „Herbst-Everest“ entwickelt, weil die chinesisch-tibetischen Behörden immer wieder mal die in Tibet gelegenen Achttausender Cho Oyu und Shishapangma im Nach-Monsun sperren. Dem Vernehmen nach müssen in diesem Herbst alle Cho-Oyu-Expeditionen bis zum 1. Oktober, dem chinesischen Nationalfeiertag, beendet sein. Für diesen Tag gelten in Tibet verschärfte Sicherheitsvorschriften, um Proteste der tibetischen Bevölkerung zu unterbinden. Es wundert also nicht, dass Nirmal Purja bis Ende September die ersten beiden der drei noch fehlenden Achttausender bestiegen haben will. Sollte er sich länger als geplant am Manaslu aufhalten müssen, hätten er und sein Team auch noch die Chance, den Cho Oyu über die nepalesische Südseite zu besteigen.

Verhandlungen auf Regierungsebene

Shishapangma

Diese Möglichkeit besteht an der Shishapangma nicht. Der Achttausender befindet sich komplett auf tibetischem Territorium – auch wenn die Südwand nur rund fünf Kilometer von der nepalesischen Grenze entfernt liegt. Doch von einem illegalen Grenzübertritt nach China ist aus naheliegenden Gründen dringend abzuraten.

Eigentlich sollte der Berg – wie berichtet – in dieser Herbstsaison komplett gesperrt bleiben. Doch hinter den Kulissen wird offenbar intensiv über eine Ausnahmegenehmigung für Nims und Co. verhandelt. „Hochrangige bilaterale Gespräche laufen, um die Shishapangma für Bergsteiger in diesem Jahr zu öffnen“, sagte ein führender Vertreter des nepalesischen Außenministeriums, der anonym bleiben wollte, der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „The Himalayan Times“. Es besteht also noch Hoffnung, dass Purjas „Project Possible“ nicht auf den letzten Metern der Zielgeraden an unüberwindbaren bürokratischen Hürden scheitert.

Carlos Soria: Dhaulagiri, die zehnte!

Carlos Soria auf dem Pik Lenin

Mit solchen Problemen brauchen sich Carlos Soria und Sergi Mingote nicht herumzuschlagen. Die beiden Spanier haben für diesen Herbst Permits für den in Nepal gelegenen Dhaulagiri. Der inzwischen 80 Jahre alte Carlos, der sich zurzeit im Everest-Gebiet akklimatisiert, versucht sich bereits zum zehnten Mal an dem  8167 Meter hohen Berg, dem siebthöchsten der Welt.

Soria fehlen nur noch der Dhaulagiri und die Shishapangma in seiner Achttausender-Sammlung. Er hält die Altersrekorde am K 2 (65 Jahre), Makalu (69, damals stieg er solo und ohne Flaschensauerstoff auf), Gasherbrum I (70), Manaslu (71), Lhotse (72), Kangchendzönga (75) und der Annapurna (77). Der superfitte Senior geht inzwischen mit einer Knieprothese bergsteigen. Zur Vorbereitung auf den Dhaulagiri bestieg Carlos im Sommer den 7134 Meter hohen Pik Lenin an der Grenze zwischen Tadschikistan und Kirgisien. Im Falle, dass er auch noch den Dhaulagiri und die Shishapangma besteigt, wäre Carlos Soria der mit Abstand älteste Mensch, der auf allen 14 Achttausendern stand. Bisher hält diesen „Rekord“ der Spanier Oscar Cadiach, der 2017 als 64-Jähriger den Broad Peak, seinen letzten Achttausender bestieg.

Alle Achttausender ohne Atemmaske in 1000 Tagen?

Sergi Mingotes Zeitplan bis Mai 2021

Ein anderes Ziel hat sich Sorias Landsmann Sergi Mingote gesetzt. Nachdem der 38-Jährige seit dem Sommer 2018 sechs Achttausender ohne Flaschensauerstoff bestiegen hat – Broad Peak, K 2, Manaslu, Lhotse, Nanga Parbat und Gasherbrum II –, will er bis Mai 2021 auch die Gipfel der restlichen acht Achttausender ohne Atemmaske erreichen. Sprich: das komplette Achttausender-Paket in 1000 Tagen. Wenn ihm da mal die Chinesen keinen Strich durch die Rechnung machen. Den Cho Oyu und die Shishapangma hat Sergi nämlich, wie jetzt Nirmal Purja, für den Herbst eingeplant – im kommenden Jahr.

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