Mount Everest: Drei Vermisste nach Unglück im Khumbu-Eisbruch

Gefährlicher Khumbu-Eisbruch

Obwohl die Frühlings-Klettersaison am Mount Everest noch gar nicht richtig begonnen hat, wird bereits das erste Unglück vom höchsten Berg der Erde gemeldet. Nach Informationen nepalesischen Portals Everest Chronicle stürzte heute früh auf der Route durch den gefährlichen Khumbu-Eisbruch ein Eisturm zusammen. Drei Sherpas, die Material nach Lager 2 auf rund 6400 Meter Höhe bringen sollten, würden vermisst, hieß es. Möglicherweise seien sie von den Eismassen in eine Spalte gespült worden.

Ein Vertreter des nepalesischen Tourismusministeriums bestätigte den Zwischenfall. Bei den Vermissten, so der Beamte, handele es sich um drei Sherpas aus dem Team des Veranstalters Imagine Nepal. Das Unternehmen hatte von der Vereinigung der Expeditionsveranstalter Nepals (EOA) den Auftrag erhalten, für alle Teams die Fixseile von Lager 2 bis zum Gipfel zu legen, und wird anschließend auch versuchen, eigene Kunden zum höchsten Punkt der Erde zu führen. Die Chance, die drei im Eisbruch vermissten Bergsteiger noch lebend zu finden, sei sehr gering, sagte Lakpa Norbu Sherpa, Koordinator der Himalayan Rescue Association im Everest-Basislager, der Zeitung Kathmandu Post.

Route erst seit sechs Tagen freigegeben

Icefall Doctors bei der Arbeit im Khumbu-Eisbruch
Icefall Doctors bei der gefährlichen Arbeit im Khumbu-Eisbruch

Erst am 6. April hatten die sogenannten Icefall Doctors, acht auf die Arbeit im Eisbruch spezialisierte Sherpas, die Route durch das Eislabyrinth und dann hinauf nach Lager 2 freigegeben. Ausgewählt und bezahlt werden die Icefall Doctors vom Sagarmatha Pollution Control Commitee (SPCC), einer Organisation, die sich ursprünglich nur um den Umweltschutz im Everest-Nationalpark kümmerte. Seit 1997 ist das SPCC im Auftrag der Regierung Nepals auch für die Route durch den Khumbu-Eisbruch zuständig. Jedes Mitglied der kommerziellen Expeditionen muss für die gefährliche Arbeit der Icefall Doctors 600 Dollar an das SPCC zahlen. 2014 waren bei einem Lawinenunglück im Eisbruch 16 nepalesische Bergsteiger ums Leben gekommen.

„Hillary’s Horror“

Südseite des Mount Everest, links unten der Khumbu-Eisbruch

Schon die Erstbesteiger hatten Respekt vor dem Khumbu-Eisbruch. Das bezeugen die Spitznamen, die die Mitglieder der erfolgreichen britischen Everest-Expedition 1953 den besonders heiklen Passagen durch das Eislabyrinth gaben: „Hillary’s Horror“, „Mike’s Horror“, „Atom Bomb Area“. Der Eisbruch sei „der Schlüssel zu allen Versuchen auf der Südseite des Everest“, schrieb Sir Edmund Hillary, der Neuseeländer, der am 29. Mai 1953 gemeinsam mit dem Sherpa Tenzing Norgay erstmals auf dem 8849 Meter hohen Gipfel stand.

Auch 70 Jahre nach der Erstbesteigung bleibt der Khumbu-Eisbruch die Passage der Normalroute auf der nepalesischen Everest-Seite mit den höchsten objektiven Gefahren. Das zeigte sich heute einmal mehr.

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