David Göttler am Mount Everest: „Von Tag zu Tag planen“

David Göttler zeigt auf Everest
David Göttler zeigt, wohin er will: auf den Gipfel des Mount Everest

„Everest ohne Flaschensauerstoff ist ganz klar das Ziel“, schreibt mir David Göttler aus dem Basislager zu Füßen des höchsten Bergs der Erde. Wie genau er dieses Ziel umsetzen will – ob allein oder zu zweit, auf welcher Route – lässt der 42-Jährige offen. „Im Moment kann man hier wirklich nur von Tag zu Tag planen.“ Deshalb werde er sich auch nicht zu derzeit in der Szene kursierenden Spekulationen über seine Absichten äußern.

Bei seinem Versuch ohne Atemmaske im Frühjahr 2019 war David auf einer Höhe von 8650 Metern umgekehrt, weil zu viel Verkehr auf der Normalroute herrschte und das Wetter schlechter wurde.

David, du hast mit Bergläufen im Everest-Gebiet trainiert. Wie hast du das Khumbu in Zeiten der Pandemie erlebt? Wie waren die Menschen drauf? 

Es ist hier unglaublich ruhig, im Sinne von: Es gibt keine Trekker. Ansonsten war es bis jetzt aber sehr normal. Im Moment ändert sich das: Man merkt, dass die Einheimischen die COVID-19-Situation ernster nehmen. 

Mit welchem Gefühl hast du dich ins Everest Basislager begeben, wo es schon mindestens einen bestätigten Corona-Fall gegeben hat?

David bei seinem Gipfelversuch 2019 (mit einer Feuchtigkeitsmaske, um den Atem zu befeuchten)

Ich bin mir sicher, dass es sich um mehr als einen Fall handelt. Trotzdem hoffe ich, dass ich mit meinen Vorsichtsmaßnahmen dort sicher bin. Ich esse zum Beispiel immer in meinem Zelt und nicht im Dining Tent (Mannschaftszelt). Ich gehe auch nicht in die Küche. Ich trage immer eine Maske, wenn ich andere sehe. Aber wir werden sehen, wie sich das Ganze entwickelt.

Auch in Nepal wird – wie in Indien – wieder mit einem starken Anstieg der Infektionszahlen gerechnet. Hältst du es für mich möglich, dass die Saison deswegen abgebrochen wird, z.B. weil der Sauerstoff in den Krankenhäusern gebraucht wird?

Ganz klar ja. Und das könnte ich dann auch gut verstehen. 

Eigentlich war erwartet worden, dass es in diesem Jahr wegen der Pandemie deutlich weniger Everest-Aspiranten geben würde. Doch die Regierung hat eine Rekordzahl an Permits ausgestellt. Rechnest du mit ähnlichen Szenen wie 2019, als es Staus am Gipfelgrat gab?

Menschenschlange am Everest-Gipfelgrat (im Mai 2019)

Wenn es wieder nur ein bis drei Tage gutes Wetter geben wird, werden wir dieselben Szenen haben. Das ist immer der Fall hier am Everest. Da braucht man sich nichts vorzumachen. 

Für dich als jemand, der ohne Atemmaske aufsteigen will, ist ein voller Berg doppelt ärgerlich, weil du, vor allem in der sogenannten Todeszone, nicht langsam unterwegs sein darfst. Wie willst du dieses Dilemma lösen? 

Ich hoffe auf mehr Schönwettertage, und dass sich dadurch das Ganze etwas mehr verteilt. 

Update 30. April: Der Spanier Kilian Jornet hat heute bestätigt, dass er gemeinsam mit David ohne Flaschensauerstoff den Mount Everest besteigen will. „Als mich David Göttler im vergangenen Jahr anschrieb, brauchten wir nicht viel Text, um eine gemeinsame Besteigung zu planen“, schreibt Kilian auf Instagram. „Eine einfache Idee und ein hohes Risiko zu scheitern – das beschreibt perfekt, was wir in den nächsten Wochen in der Khumbu-Region vorhaben.“

Zuvor hatten spanische Medien berichtet, dass Jornet die „echte“ Überschreitung des Mount Everest plane: über den Westgrat auf den Gipfel, hinunter zum Südsattel und von dort aus auf den Lhotse. Im Frühjahr 2017 hatte der Speed-Spezialist den Everest zweimal innerhalb einer Woche über die tibetische Nordseite bestiegen – ohne Atemmaske.

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