„Damit solche Träume wahr werden, braucht man wahrscheinlich sehr viele Anläufe. Weil eben alles passen muss“, sagte mir David Göttler im vergangenen Jahr, nachdem er zum zweiten Mal am Mount Everest ohne Atemmaske gescheitert war. Im dritten Anlauf hat es offenbar geklappt. Nach Angaben von Chhang Dawa Sherpa vom nepalesischen Expeditionsveranstalter Seven Summit Treks erreichte David am gestrigen Samstag ohne Flaschensauerstoff und ohne Sherpa-Unterstützung den höchsten Punkt der Erde auf 8849 Metern. Im Frühjahr 2019 war Göttler am Everest auf 8650 Metern umgekehrt, weil zu viel Verkehr auf der Normalroute herrschte und das Wetter schlechter wurde. 2021 hatten er und der Spanier Kilian Jornet ihren Versuch am Südsattel auf knapp 8000 Metern abgebrochen, weil sie sich beide nicht optimal gefühlt hatten.
Abgewartet
Als die große Gipfelwelle der kommerziellen Teams begonnen hatte, hatte mir der 43 Jahre alte deutsche Profibergsteiger geschrieben, dass es ihm auf der Normalroute zu voll sei und dass er deshalb mit seinem Gipfelversuch warten werde. Nachdem er seine Akklimatisierung abgeschlossen hatte, war er ins Dorf Pheriche auf 4371 Metern abgestiegen, um noch einmal dicke Luft zu atmen. Fast alle kommerziellen Teams hatten ihre Aufstiege – in der Regel mit Atemmaske – bereits hinter sich. Mehr als 400 Everest-Gipfelerfolg waren von der nepalesischen Südseite gemeldet worden.
Sechster Achttausender ohne Atemmaske
Göttler dürfte den Berg nun fast für sich gehabt haben. Für David war der Everest der sechste Achttausender-Erfolg seiner Karriere ohne Flaschensauerstoff. Zuvor hatte er bereits den Gasherbrum II und den Broad Peak in Pakistan bestiegen sowie den Dhaulagiri, den Lhotse und den Makalu in Nepal. Chapeau, David!
Update 18 Uhr: Inzwischen hat mir David bestätigt, dass er den Gipfel erreicht hat.
Super toll, David! Ein großartiger Erfolg den dir niemand mehr nehmen kann. Komm gut nach Hause.
Herzliche Grüße Herwig
Großartig David!
Schön, dass du es diesmal geschafft hast. Ich war mir immer sicher, dass du es schaffst.
Komm gut zurück.
Herzlich Günter