Gasherbrum-Gipfelerfolge, Masherbrum-Versuch

Gasherbrum II

Vom Gasherbrum II im Karakorum werden heute mehrere Gipfelerfolge kommerzieller Teams gemeldet. So ließ der nepalesische Veranstalter 8K Expeditions wissen, dass fünf Teammitglieder den 8034 Meter hohen Gipfel erreicht hätten – mutmaßlich alle mit Flaschensauerstoff. Darunter seien auch die beiden Nepalesen Dawa Ongju Sherpa und Pasdawa Sherpa sowie ihre norwegische Kundin Kristin Harila gewesen. Für sie war es bereits Achttausender Nummer zehn in diesem Jahr.

Auch Achttausender-Sammlerin Grace Tseng aus Taiwan stand nach Berichten aus Pakistan mit ihren nepalesischen Begleitern Nima Gyalzen Sherpa und Ningma Dorje Tamang auf dem Gipfel des Gasherbrum II. Nach Angaben ihres Veranstalters Dolma Outdoor Expedition verzichtete Tseng, wie zuvor am K2 und Broad Peak, auf eine Atemmaske, ihre nepalesischen Bergführer nutzten Flaschensauerstoff. Ebenfalls oben war der 20 Jahre alte Pakistaner Shehroze Kashif. Für ihn war es der achte Achttausender (mit Atemmaske). Am Manaslu hatte er im Herbst 2021 nicht den „True Summit“ erreicht und erklärt, er müsse noch einmal zu dem Berg im Westen Nepals zurückkehren, um dies nachzuholen.

Für Unmut in den sozialen Netzwerken sorgt derweil ein Video, dass am K2 ein vermülltes Lager 2 auf rund 6700 Meter Höhe zeigt. Es weckte Erinnerungen an Bilder vom Lager 4 auf dem Südsattel des Mount Everest. Die beiden höchsten Berge der Erde nähern sich in Sachen Kommerzialisierung an, inklusive der dadurch entstehenden Probleme.

Die Königin bittet zum Tanz

Masherbrum (2004)

Wie erfrischend ist da doch der Versuch einer tschechischen Expedition am 7821 Meter hohen Masherbrum, einst von den Briten als K1 bezeichnet. Marek Holecek, Radoslav Groh und Tomas Petrecek versuchen sich im Alpinstil an einer neuen Route auf der nordwärts gerichteten Seite des Fast-Achttausenders nahe dem Baltoro-Gletscher. Fünf Tage für die Wand und zwei weitere den Abstieg auf der anderen Seite des Masherbrum hat das Trio veranschlagt.

„Wird die Königin (einige Einheimische nennen den Berg die Königin der Berge) uns erlauben, über ihren Schneerock, ihr Felsenkorsett, dann über ihren stolzen Hals bis hin zu ihrem blonden Haar zu klettern? Schaffen wir es in gutem Stil, technisch und hält das Wetter“, fragte Marek gestern vor dem Aufbruch in die Wand auf Facebook. „Die Antwort steht in den Sternen. Und wer weiß, vielleicht brauchen wir ja auch den Segen des königlichen Hofs. Der Ball hat begonnen, auf dem Rada, Tom und ich versuchen werden, die Königin aufzuheitern, zu tanzen und zu besänftigen.“ Ich bin gespannt.

Update 9. August: Tomas Petrecek muss wegen starker Zahnschmerzen vom Fuße des Masherbrums umkehren. Damit steigen nur Holecek und Groh in die Wand ein. „Die Expedition ist noch nicht vorbei, die Jungs ziehen weiter. Drücken wir ihnen also die Daumen, dass der Aufstieg reibungslos verläuft“, schreibt Tomas auf Instagram.

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