Tod am Langtang Lirung: Trauer um slowakischen Bergsteiger Ondrej Huserka

Ondrej Huserka
Ondrej Huserka (1990-2024)

Die kleine Funken Hoffnung, den slowakischen Bergsteiger Ondrej Huserka noch lebend aus einer Gletscherspalte am 7227 Meter hohen Langtang Lirung zu bergen, ist erloschen. Sein tschechischer Kletterpartner Marek Holecek berichtet auf Facebook, dass Ondrej nach seinem Spaltensturz während des Abstiegs am Donnerstag in seinen Armen gestorben sei.

„Ich seilte mich mit Hilfe einer Abalakov-Eissanduhr ab. Ondra seilte sich nach mir ab. Was bei mir funktionierte, wurde für ihn zum Verhängnis. Die Abalakov-Eissanduhr brach aus, und er fiel in eine Spalte. Zunächst schlug er nach acht Metern Fallhöhe auf einer schrägen Fläche auf, dann ging es in einem Labyrinth weiter in die Tiefe des Gletschers. Ich seilte mich zu ihm ab und blieb vier Stunden lang bei ihm, bis sein Lebenslicht erlosch. Mehr gibt es nicht zu sagen.“

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Drama am Langtang Lirung: Sorge um slowakischen Bergsteiger Ondrej Huserka

Ostwand des Langtang Lirung
Ostwand des Langtang Lirung

Der Grat zwischen Triumph und Tragödie ist schmal an den höchsten Bergen der Welt. Drei Tage nach der Meldung über die Erstbegehung der extrem anspruchsvollen Ostwand des Siebentausender Langtang Lirung in Nepal durch den Tschechen Marek Holecek und den Slowaken Ondrej Huserka gibt es schlechte Nachrichten: Ondrej sei beim Abstieg vor zwei Tagen in eine Gletscherspalte gestürzt, berichtet die slowakische Bergsteigerin Eva Milovka, die zu Huserkas Heim-Team gehört, auf Facebook.

„Sein Kletterpartner – Marek Holecek – war nicht in der Lage, ihn zu bergen. Nachdem er ihn gerufen hatte und keine Antwort erhielt, nahm er an, dass Ondrej tot ist, und stieg allein zum Basislager ab. Gestern gab es einen Hubschrauber-Rettungsflug. Aber niemand war bereit, sich auf den Gletscher hinabzulassen, da das Gebiet objektiv gefährlich ist. Wir haben Hoffnung, dass Ondrej noch am Leben ist.“

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Holecek und Huserka meistern erstmals Ostwand des Siebentausenders Langtang Lirung in Nepal

Marek Holecek (l.) und Ondrej Huserka im Zelt
Marek Holecek (l.) und Ondrej Huserka

Marek Holecek hat sich selbst ein vorzeitiges Geschenk zu seinem 50. Geburtstag am 5. November gemacht. Der tschechische Topbergsteiger durchstieg nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem 34 Jahre alten Slowaken Ondrej Huserka erstmals die extrem anspruchsvolle 2200 Meter hohe Ostwand des 7227 Meter hohen Langtang Lirung. Holecek ließ via Satellitentelefon wissen, dass sie insgesamt fünfeinhalb Tage für den Anstieg gebraucht und am gestrigen Mittwoch um 11 Uhr den Gipfel erreicht hätten.  Die beiden waren im Alpinstil unterwegs – also ohne Fixseile und ohne feste Hochlager.

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Holecek und Bernat meistern erstmals Nordwestwand des Sechstausenders Sura Peak

Der Sechstausender Sura Peak im Makalu-Gebiet

Und wieder ein Stück echter Alpinismus im Himalaya. Die beiden Tschechen Marek Holecek und Matej Bernat durchstiegen in vier Tagen erstmals die rund 1300 Meter hohe Nordwestwand des 6764 Meter hohen Sura Peak (auch als Honku oder Hongku Chuli Nup bekannt) – im Alpinstil, also ohne Flaschensauerstoff, ohne Sherpa-Unterstützung, ohne Fixseile und ohne feste Hochlager.

Schon am ersten Tag in der Wand zeigte sich Marek von der Steilheit beeindruckt. „Die ersten 50 Grad im Firn waren noch machbar. Dann wurde es immer steiler, und der Untergrund verwandelte sich in Eis von unterschiedlicher Härte“, gab Holecek per Satellitentelefon am vergangenen Samstag durch, nachzulesen auf seinen diversen Social-Media-Accounts.      

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Holecek und Groh drehen am Masherbrum um

Marek Holecek (l.) und Radoslav Groh (r.) im Zelt am Masherbrum
Marek Holecek (l.) und Radoslav Groh (r.) im Zelt am Masherbrum

Bis 7300 Meter und keinen Schritt weiter. „Wir hatten keine andere Wahl als umzukehren“, schreibt Marek Holecek auf Instagram. Der 47 Jahre alte Tscheche und sein 33 Jahre alter Landsmann Radoslav Groh hatten versucht, am selten bestiegenen Masherbrum im Alpinstil eine neue Route zu eröffnen.

„Alles, was höher lag, war jenseits unserer Fähigkeiten. Die Bedingungen, die sich uns jenseits der Westkante boten, können als katastrophal bezeichnet werden. Als wir von der Nordseite zur Ostseite aufstiegen, verwandelte sich der Schnee in klebrigen Puderzucker. Lockeres, getrocknetes weißes Zeug, das aus unerfindlichen Gründen in der Rinne und am Fels kleben bleibt. Sobald man ihn berührt, fällt er in großen Klumpen über zweitausend Meter hinunter auf den Gletscher.“

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Zähes Ringen am Masherbrum

Masherbrum in Wolken
Schlechtes Wetter am Masherbrum

Marek Holecek ist nicht um originelle Bilder verlegen, wenn er die Schwierigkeiten bei seinen extremen Klettertouren beschreibt. Wie jetzt am 7821 Meter hohen Masherbrum im Karakorum in Pakistan. „Selbst eine Pferdekutsche würde in diesem Terrain müde werden“, schreibt der tschechische Bergsteiger heute auf Instagram. „Wir kommen nur im Schneckentempo voran und hoffen, dass sich die Schneeverhältnisse mit zunehmender Höhe verbessern.“

Tiefer und lockerer Schnee habe ihnen die Kräfte geraubt, so der 47-Jährige. „Das Wetter zwang uns am Nachmittag ins Zelt, da wir durch den Nebel nicht bis zur Nasenspitze sehen konnten und es leicht zu schneien begann.“ Holecek und sein Teampartner Radoslav Groh werden ihr inzwischen sechstes Biwak nach eigenen Angaben auf einer Höhe von 6800 Metern verbringen.

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Gasherbrum-Gipfelerfolge, Masherbrum-Versuch

Gasherbrum II

Vom Gasherbrum II im Karakorum werden heute mehrere Gipfelerfolge kommerzieller Teams gemeldet. So ließ der nepalesische Veranstalter 8K Expeditions wissen, dass fünf Teammitglieder den 8034 Meter hohen Gipfel erreicht hätten – mutmaßlich alle mit Flaschensauerstoff. Darunter seien auch die beiden Nepalesen Dawa Ongju Sherpa und Pasdawa Sherpa sowie ihre norwegische Kundin Kristin Harila gewesen. Für sie war es bereits Achttausender Nummer zehn in diesem Jahr.

Auch Achttausender-Sammlerin Grace Tseng aus Taiwan stand nach Berichten aus Pakistan mit ihren nepalesischen Begleitern Nima Gyalzen Sherpa und Ningma Dorje Tamang auf dem Gipfel des Gasherbrum II. Nach Angaben ihres Veranstalters Dolma Outdoor Expedition verzichtete Tseng, wie zuvor am K2 und Broad Peak, auf eine Atemmaske, ihre nepalesischen Bergführer nutzten Flaschensauerstoff. Ebenfalls oben war der 20 Jahre alte Pakistaner Shehroze Kashif. Für ihn war es der achte Achttausender (mit Atemmaske). Am Manaslu hatte er im Herbst 2021 nicht den „True Summit“ erreicht und erklärt, er müsse noch einmal zu dem Berg im Westen Nepals zurückkehren, um dies nachzuholen.

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Neue Route durch Chamlang-Nordwand

Charles Dubouloz (l.) und Benjamin Védrines (r.) am Chamlang
Charles Dubouloz (l.) und Benjamin Védrines (r.) am Chamlang

Die anspruchvollsten Routen werden derzeit eher an Siebentausendern geklettert als an den 14 Achttausendern. So gelang vor einer Woche den französischen Kletterern Benjamin Védrines und Charles Duboulez ein schöner Erfolg am 7321 Meter hohen Chamlang in Nepal. Die beiden eröffneten an dem unweit des Achttausenders Makalu gelegenen Berg eine neue Route durch die rund 1600 Meter hohe, anspruchsvolle Nordwand. Sie tauften sie „À l’ombre du mensonge“  (Im Schatten der Lüge). Vom Gipfel aus stiegen die Franzosen über den Westgrat ab.

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Happy End am Baruntse – Everest-Saison verlängert

Marek Holecek nach der Rückkehr nach Kathmandu

Die Odyssee der beiden tschechischen Bergsteiger Marek Holecek und Radoslav Groh am Siebentausender Baruntse im Osten Nepals hat ein glückliches Ende gefunden haben. Die beiden wurden heute per Hubschrauber nach Kathmandu ausgeflogen. Die Bilder, die Marek – offenbar aus einem Krankenhaus – auf Instagram postete, erwecken den Eindruck, dass der 46-Jährige die zehn Tage am Berg zwar gezeichnet, aber offenbar relativ unbeschadet überstanden hat. Holecek und Groh waren am Mittwoch vergangener Woche vom Basislager aufgebrochen, um im Alpinstil – ohne feste Hochlager, ohne Flaschensauerstoff und ohne Sherpa-Unterstützung – eine neue Route durch die anspruchsvolle Nordwestwand des Baruntse zu eröffnen.

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Daumendrücken für tschechische Bergsteiger am Baruntse

Nordwestwand des Siebentausenders Baruntse
Nordwestwand des Siebentausenders Baruntse (bei gutem Wetter)

Die Wolkendecke am Baruntse im Osten Nepals will einfach nicht aufreißen. „Die Situation ist unverändert, wir sind auf 7000 Meter Höhe gefangen und können uns nicht bewegen“, teilte Marek Holecek heute via Satellitentelefon mit. „Es schneit immer noch, der Wind bläst, und die Sicht ist gleich null. Wir warten auf ein Wunder, das hoffentlich am Samstag eintreffen wird.“

Für Samstag erwarten die Meteorologen, dass der Schneefall endet und der Wind abflaut. Wie berichtet, hatten Marek und sein tschechischer Seilpartner Radoslav Groh am Dienstag eine neue Route durch die Nordwestwand des 7129 Meter hohen Baruntse vollendet – im Alpinstil, also ohne feste Hochlager, ohne Flaschensauerstoff, ohne Sherpa-Unterstützung.

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Gescheiterter Gipfelversuch am Makalu, neue Route am Baruntse

Makalu

Der fünfthöchste Berg der Erde zeigte seine Zähne. Eigentlich wollte Felix Berg mit seinem Team am Montag den 8485 Meter hohen Gipfel des Makalu in Nepal erreichen – ohne Flaschensauerstoff. Am Sonntagabend brachen der deutsche Expeditionsleiter des Veranstalters Summit Climb, zwei Kunden aus Deutschland, einer aus Österreich sowie zwei Sherpas von ihrem Lager 3 nahe dem Makalu La auf, einem Sattel auf 7450 Meter Höhe – „bei gutem Wetter“, wie Felix schreibt. „Leider wurde nach zwei Stunden das Wetter deutlich schlechter, und auf 7600 Metern kehrten wir um.“

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Die (fast) vergessene Chamlang-Expedition

Die Routen von Halecek/Hak (rot) und Eberle/Köhler (grün) am Chamlang

Marek Holecek und Zdenek Hak sind ein bärenstarkes Kletterteam. Nachdem die beiden Tschechen bereits 2018 für ihre neue Route durch die Südwestwand des Achttausenders Gasherbrum I in Pakistan den Piolet d’Or erhalten hatten, werden sie am 19. September beim Bergfestival in Ladek-Zdroj in Polen erneut mit dem „Oscar der Bergsteiger“ ausgezeichnet: für ihre im Frühjahr 2019 im Alpinstil gekletterte neue Route durch die Nordwestwand des 7321 Meter hohen Chamlang in Nepal. Hinterher überschritten Marek und Zdenek noch den Gipfel und stiegen über die Route der japanischen Erstbesteiger ab. Eine Piolet-d’Or-würdige Leistung, ohne Frage.

Doch die Aussage Holeceks auf der Website seines Sponsors, es habe sich um „die erste Besteigung der 2000 Meter hohen mörderischen Nordwestwand, dazu noch im Alpinstil“ gehandelt, ist nur dann richtig, wenn man vor Besteigung noch das Wort „komplette“ einfügt. Denn bereits vor 30 Jahren kletterten zwei deutsche Bergsteiger durch die Nordwestwand – zumindest bis auf eine Höhe von 6600 Metern, um von dort aus über die Westwand zum Gipfel aufzusteigen. Auch sie waren im Alpinstil unterwegs.

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