Einer der populärsten Politiker der Region um den Mount Everest ist tot. Nim Dorje Sherpa, Chef der „Khumbu Pasanglhamu“ Kommunal-Verwaltung starb im Alter von nur 39 Jahren in seinem Heimatdorf Lukla an Darmkrebs. Nim Dorje hatte zehn Monate lang gegen die Krankheit gekämpft, am Ende vergebens. Er hinterlässt eine Ehefrau und drei Söhne.
„Sein Tod ist ein unwiederbringlicher Verlust nicht nur für die Sherpa-Gemeinschaft, sondern auch für den gesamten Solukhumbu-Distrikt“, sagte Ang Dorje Sherpa, Vorsitzender des Sagarmatha Pollution Control Committee (SPCC) der Zeitung „The Himalayan Times“. Das SPCC kümmert sich um den Umweltschutz im Everest-Nationalpark. Nim Dorje habe immer nach Frieden und Entwicklung gestrebt und an Teamarbeit geglaubt, fügte Ang Dorje hinzu.
Umstrittene Touristengebühr
Nim Dorje Sherpa war ein junger Politiker, der mit seinen vielen Ideen, die Khumbu-Region vorwärts zu bringen, durchaus auch polarisierte. So führte er im Oktober 2017 eine zusätzliche Touristengebühr ein, um mit dem Geld die Infrastruktur des Gebiets zu verbessern. Die Regierung in Kathmandu pfiff ihn schließlich zurück.
Der Kommunalpolitiker sprach sich auch dafür aus, die Zahl der ausländischen Bergsteiger am Mount Everest im Frühjahr auf 300 zu begrenzen – um die Umweltverschmutzung in den Griff zu bekommen. Die restlichen Gipfelkandidaten könnten ja dann zur Herbstsaison zum höchsten Berg der Erde kommen, meinte Nim Dorje.
Ein Projekt, das ihm besonders am Herzen lag, war die 50 Kilometer lange Straße von Kharikola nach Nachipang im Khumbu-Gebiet. Sie trägt inzwischen den Namen „Nim Dorje Sherpa Tourist Road“.