Sergi Mingote: „Die 1000 Tage sind nicht das Wichtigste“

Sergi Mingote

In diesem Frühjahr startet Sergi Mingote die zweite Hälfte seines ambitioniertes Projekts: Innerhalb von 1000 Tagen will der 48 Jahre alte Spanier alle 14 Achttausender besteigen – ohne Flaschensauerstoff. Für die ersten sieben Achttausender ohne Atemmaske benötigte Sergi 444 Tage. 2018 stand der Katalane auf den Gipfeln von Broad Peak, K2 und Manaslu, 2019 auf Lhotse, Nanga Parbat, Gasherbrum II und Dhaulagiri

Mitte Februar bricht Mingote nach Chile auf, um sich in den Anden vorzuakklimatisieren. Am 27. März geht es dann nach Nepal, wo sich Sergi die nächsten beiden Achttausender vorgenommen hat. Seine Teampartner werden der Spanier Carlos Garranzo und der Italiener Matteo Conte sein. Mit Garranzo bestieg Mingote bereits den Lhotse, mit Conte den Gasherbrum II und den Dhaulagiri. 

Am Ende von Sergis Projekts soll im Mai 2021 der Mount Everest stehen. Mingote hat den höchsten Berg der Erde bereits zweimal bestiegen, beide Male allerdings mit Atemmaske: 2001 über die tibetische Nordseite, 2003 über die nepalesische Südseite des Bergs. 

Sergi, in diesem Frühling willst du die 8091 Meter hohe Annapurna und den 8485 Meter hohen Makalu besteigen, dann den Gasherbrum I im Sommer sowie den Cho Oyu und die Shishapangma im Herbst. Wie bereitest du dich auf dieses Mammutprogramm vor?

Im Aufstieg

Ich muss gestehen, dass ich im Augenblick so viele Vorträge halte, dass ich nicht so viele Trainingstunden absolviere, wie ich gerne würde. Meine Trainer im „Centro de Alto Rendimiento de Sant Cugat“ (einem Sportleistungszentrum nahe Barcelona)sind mir eine große Hilfe. Im Grunde trainiere ich Kraft und Ausdauer: beim Klettern, Skifahren, Radfahren und Laufen. 

Du hast 444 Tage benötigt, um die ersten sieben Achttausender zu besteigen, liegst also im Zeitplan. Was bereitet dir mehr Kopfschmerzen, die logistischen oder die bergsteigerischen Schwierigkeiten? 

Sergi im Hochlager

Es ist ein sehr ambitioniertes Projekt. So schnell unterwegs zu sein, erzeugt immer zusätzlichen Stress. Alles muss stimmen, und du musst dich sehr schnell erholen. Auch die Logistik ist nicht einfach, und der Verzicht auf Flaschensauerstoff macht alles viel komplizierter.

Der bisher schnellste Bergsteiger, der alle Achttausender ohne Atemmaske bestieg, war der Südkoreaner Kim Chang-ho, der dafür sieben Jahren, zehn Monate und sechs Tage brauchte. Du willst es in 1000 Tagen schaffen – warum setzt du dich mit dieser engen Frist so unter Druck?

Im Fels

Die 1000 Tage sind nicht das Wichtigste. Ich mache mir keine Sorgen über den Druck, da ich mich niemandem gegenüber verpflichtet fühle. Meine Sponsoren sind sehr respektvoll, was sie sich am meisten wünschen, ist, dass ich mich auf keinem Berg verletze. Dies ist ein solidarisches und integratives Projekt, das weit über die Gipfel hinausgeht. Wenn ich es in vier Jahren schaffen würde, wäre es ebenso unglaublich, und ich wäre unheimlich glücklich! 

Nirmal Purjas „Project Possible“ (alle Achttausender – mit Flaschensauerstoff – in weniger als sieben Monaten) wäre fast gescheitert, weil China im vergangenen Herbst keine Permits für die Shishapangma erteilen wollte. Am Ende erhielt er doch noch eine Sondergenehmigung. Wie willst du diese mögliche Klippe umschiffen?

Nun, ich weiß es noch nicht, aber ich möchte einen Schritt nach dem anderen machen. Vielleicht wäre es eine Lösung, es im Frühjahr zu versuchen. Ein Projekt wie meines erfordert eine Menge Anpassungen und Justierungen. Auch das ist eine Herausforderung.

Der Olympia-Botschafter auf dem Gipfel des Dhaulagiri

Als jemand, der ohne Flaschensauerstoff unterwegs ist, musst du schnell klettern, damit du nicht in einen Stau gerätst. Was willst du tun, um solche Staus zu vermeiden, insbesondere im Frühjahr 2021 am Everest?

Im Schnitt kommt es nur an zwei Tagen pro Jahr zu Staus. Die Lösung besteht darin, einen beliebigen anderen der 363 verbleibenden Tage zu wählen. Eine weitere Möglichkeit, die ich ernsthaft in Betracht gezogen habe, ist es, die Route zu wiederholen, die ich 2001 bei meiner ersten Everest-Besteigung über die Nordflanke nutzte. Das wäre ein fantastisches Ende meiner Rolle als Botschafter für die Bewerbung der Region Pirineus-Barcelona um die Olympischen Winterspiele 2030.

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