Es riecht nach weiteren Winter-Gipfelerfolgen am K2. Nachdem zehn Nepalesen am 16. Januar die erste Winterbesteigung des zweithöchsten Bergs der Erde gelungen war, erreichten heute mindestens rund ein Dutzend Bergsteiger Lager 3 auf 7300 Metern. Von dort aus wollten sie am Freitag Richtung Gipfel aufbrechen. Nach wie vor erwarten die Meteorologen für morgen wenig Wind.
Unter den Gipfelaspiranten in Lager 3 sind der Chilene Juan Pablo Mohr und die Südtirolerin Tamara Lunger, die ohne Flaschensauerstoff aufsteigen wollen. Auch der Isländer John Snorri Sigurjonsson und das pakistanische Vater-Sohn-Duo Muhammad und Sajid Ali Sadpara wollen am Freitag Richtung Gipfel vorstoßen – mit Flaschensauerstoff.
Letzteres gilt wahrscheinlich auch für Pasang Norbu Sherpa, der erst heute Morgen vom Basislager aus aufbrach und in einem Zug bis Lager 3 aufstieg. Sein Ziel: bis zum Gipfel innerhalb von 24 Stunden. „Es handelt sich nicht um einen Wettkampf, es ist einfach ein Versuch“, ließ Chhang Dawa Sherpa, Expeditionsleiter des nepalesischen Anbieters Seven Summit Treks, aus dem Basislager wissen.
Txikon und Co. warten auf Schönwetterfenster
Derweil haben die beiden Nepalesen Vinayak Jay Malla und Tenji Sherpa ihre Winterexpedition am Achttausender Manaslu im Westen Nepals aufgegeben. Die beiden hatten sich eigentlich vorgenommen, den achthöchsten Berg der Erde, im Alpinstil zu besteigen. „Motiviert, gesund und auf dem besten Weg, den Manaslu im Winter ohne zusätzlichen Sauerstoff, leicht und schnell zu besteigen, stießen wir letzte Woche auf eine unpassierbare Gletscherspalte“, begründete Vinayak den Entschluss, die Zelte am Manaslu abzubrechen. „Wir änderten die Route. Mit Blick auf diese Route, die Schneeverhältnisse und die (Wetter-) Vorhersage ist unser Ziel, im Alpinstil zu klettern, diese Saison leider nicht möglich.“
Der 32-Jährige hatte in der vergangenen Woche für einige Spekulationen gesorgt, als er verkündet hatte, dass Tenji und er im Basislager auf mehrere Bergsteiger warteten, die den K2 bestiegen hätten und sie nun unterstützen wollten.
Das andere Team am Manaslu – um den Italiener Simone Moro und den Spanier Alex Txikon – hat die Alternativroute auf der rechten Seite der Bergflanke bis auf eine Höhe von knapp 6700 Metern mit Fixseilen gesichert und wartet nun auf ein Schönwetterfenster für einen Gipfelversuch.