Gipfelerfolg vom Kangchendzönga vermeldet

Gelje Sherpas erfolgreiches Kangchendzönga-Team
Gelje Sherpa (3.v.l.) mit seinem erfolgreichen Team vom Kangchendzönga

Das war eine zügige Rückkehr. Nur zwei Tage, nachdem Gelje Sherpas fünfköpfiges Team nach Angaben des Veranstalters Dolma Outdoor Expeditions auf dem Gipfel des Kangchendzönga gestanden hatte, präsentierten sich die vier Sherpas und ihre Kundin bereits beim Fototermin im Garten eines Hotels in Kathmandu. Am Samstagmittag hätten Expeditionsleiter Gelje und die Sherpas Nima Gyalzen, Dakipa und Pasang Rinjee mir ihrer taiwanesischen Kundin Tseng Ko-Erh den höchsten Punkt auf 8586 Metern erreicht, hatte das Unternehmen zuvor mitgeteilt. Offenbar nutzten alle Flaschensauerstoff – wäre es nicht so, wäre es wohl vermeldet worden.

Es war der erste und einzige Gipfelerfolg am dritthöchsten Berg der Erde in diesem Herbst. Ein Team des US-Veranstalters Alpenglow Expeditions – ebenfalls mit nur einem zahlenden Kunden – war bis Lager 4 auf rund 7500 Metern vorgedrungen, hatte aber letztlich nach einem gescheiterten Gipfelversuch die Expedition abgebrochen, weil sich das Zeitfenster des Kunden geschlossen hatte.

Vom Icefall Doctor zum Achttausender-Sammler

Der 8586 Meter hohe Kangchendzönga im Osten Nepals

Mit seinem Erfolg am Kangchendzönga ist Gelje Sherpa seinem Ziel, als jüngster Bergsteiger alle 14 Achttausender zu besteigen, wieder einen Schritt näher gekommen. Der „Mountain Tiger“, wie er sich selbst nennt, wird am 12. November 29 Jahre alt. Bisher wird Mingma David Sherpa, der 2019 im Alter von 30 Jahren und 166 Tagen seine Achttausendersammlung vervollständigte, in den Rekordlisten geführt.

Gelje begann seine Achttausender-Karriere als „Icefall Doctor“ am Mount Everest. Fünf Jahre lang gehört er zu dem Sherpa-Team, das alljährlich im gefährlichen Khumbu-Eisbruch die Aufstiegsroute vorbereitet und sie über die Saison instand hält.

Gelje Sherpa K2
Gelje mit „Kuss des K2 in meinem Gesicht“

2017 leitete Gelje Sherpa erstmals eine kommerzielle Expedition: am Kangchendzönga, damals erreichte sein Team eine Höhe von rund 8000 Metern. 2019 nahm seine Achttausenderkarriere richtig Fahrt auf, als er gemeinsam mit Nirmal Purja bei dessen Rekordjagd acht der 14 höchsten Berge der Welt bestieg. Im vergangenen Januar gehörte Gelje auch zu dem Sherpa-Team, dem die erste Winterbesteigung des 8611 Meter hohen K2 gelang.

Auf dem Achttausender Manaslu stand er in diesem Herbst zum vierten Mal – offenbar aber erneut nicht auf dem allerhöchsten Punkt. Das jedenfalls berichtete Mingma Gyalje Sherpa, der den „wirklichen“ Gipfel erreicht hatte, dem Portal ExplorersWeb.

Über die Südseite auf den Cho Oyu?

Gelje Sherpa
Rekordjäger Gelje Sherpa

In Geljes Sammlung fehlen noch der Cho Oyu und der Broad Peak in Pakistan. Auf Instagram kündigt der Vater zweier Kinder an, den Cho Oyu von der selten begangenen nepalesischen Südseite aus besteigen zu wollen. Der technisch einfachere Weg von Tibet aus war zuletzt von den chinesischen Behörden nur selten freigegeben worden, seit Beginn der Corona-Pandemie gar nicht mehr.  

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