Winterexpeditionen: Lager 3 am K2 erreicht

Blick aus dem Basislager auf den K2 (2004)

„Die Sherpas haben heute Nachmittag am K2 den Weg hinauf nach Lager 3 mit Fixseilen gesichert, gemeinsam mit Nims‘ (Nirmal Purjas) Team“, ließ Chhang Dawa Sherpa, Expeditionsleiter des nepalesischen Veranstalters Seven Summit Treks, heute auf Instagram wissen. Lager 3 auf der Route über den Südostgrat liegt auf rund 7200 Metern.

Dort traf anschließend auch noch das Sherpa-Trio um Mingma Gyalje Sherpa ein. Die Nepalesen machen also weiterhin gemeinsame Sache am K2. „Wir werden die Nation stolz machen“, versprach Mingma auf Facebook. Der 34-Jährige kündigte wegen der zu erwartenden Höhenwinde einen Ruhetag der „zehn nepalesischen Brüder“ in Lager 3 an. Dawa Sherpa hatte zuvor für Freitag den weiteren Aufstieg nach Lager 4 auf 7600 Metern in Aussicht gestellt.

Kaum Wind am Samstag

Für Samstag sagen die Meteorologen für den zweithöchsten Berg der Erde einen geradezu idealen Tag zum Bergsteigen voraus: Sonne und sehr wenig Wind. Von Sonntag an soll der Wind dann wieder deutlich auffrischen.

Andere Bergsteiger – darunter auch der Chilene Juan Pablo Mohr, die Italienerin Tamara Lunger und der Rumäne Alex Gavan, die den K2 ohne Flaschensauerstoff besteigen wollen – nutzen nach einigen stürmischen Tagen das aktuell wieder einigermaßen ruhige Winterwetter, um sich mit Aufstiegen in die Höhenlager weiter zu akklimatisieren.

Nach dem Polen Waldemar Kowalewski musste gestern mit dem Spanier Carlos Garranzo ein weiterer Bergsteiger wegen gesundheitlicher Beschwerden mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden.

Urubko: „Flaschensauerstoff ist Doping“

Denis Urubko

Derweil hat Denis Urubko die weiter andauernde Debatte befeuert, ob Flaschensauerstoff bei einer möglichen Wintererstbegehung des K2 legitim sei oder nicht. „(Flaschen)Sauerstoff ist machtvolles Doping“, schrieb der 47 Jahre alte Russe auf Instagram. In anderen Sportarten würden Doper verachtet und bestraft. „Im Alpinismus jedoch werden Leute, die Doping nutzen, zu Helden.“ Er könne Bergsteiger nicht respektieren, wenn sie Aufstiege mit Flaschensauerstoff als sportliche Errungenschaften verkauften.

In den Zeiten der „epischen ersten Erkundungen“ der höchsten Berge der Welt vor 100 Jahren bis noch vor 40 Jahren sei zusätzlicher Sauerstoff eine wichtige Option gewesen, so Denis. „Aber die Zeiten haben sich geändert. Heute haben wir mehr Erfahrung im Training, bei der psychischen Vorbereitung und auch bei der Wettervorhersage.“ Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, jene Athleten zu unterstützen, die in großer Höhe ohne Flaschensauerstoff unterwegs seien.

Urubko selbst hat alle 14 Achttausender ohne Atemmaske bestiegen.  Auch bei seinen beiden eigenen Winterversuchen am K2 – 2003 kam er auf der chinesischen Nordseite bis auf eine Höhe von 7650 Metern, 2018 auf der pakistanischen Südseite bis auf 7400 Meter – verzichtete er auf Flaschensauerstoff.  

Winter-„Experiment“ am Broad Peak

Unweit des K2, am 6209 Meter hohen Pastore Peak, akklimatisieren sich derweil der Ungar Zoltan Szlanko und Alex Goldfarb, ein US-Amerikaner mit russischen Wurzeln, für einen Winterversuch am 8051 Meter hohen Broad Peak. Sie wollen auf Flaschensauerstoff und Hochträger verzichten.

Alex Goldfarb (r.) und Zoltan Szlanko im vergangenen Winter am Lobuche East in Nepal

Beide sind schon jenseits der 50. Ihre Erfahrung in großer Höhe ist überschaubar. Zoltan erreichte im Herbst 2010 am Achttausender Cho Oyu eine Höhe von 7100 Metern. Im Winter 2019/2020 versuchten sich beide gemeinsam an der 6814 Meter hohen Ama Dablam: Alex erreichte den Gipfel, Zoltan Lager 3 auf rund 6300 Metern.

Ursprünglich hatten Szlanko und Goldfarb für den Broad Peak ein drei- oder vierköpfiges Team geplant, doch es fanden sich keine passenden Begleiter. Zoltan ließ daraufhin auch sein Vorhaben fallen, den Broad Peak mit Skiern abzufahren. Die beiden Bergsteiger dämpfen zu hohe Erwartungen. Sie sehen ihre Expedition nach eigenen Worten eher als „Experiment für kommende Winter“.

Txikon, Moro und Co. im Manaslu-Basislager

Am 8163 Meter hohen Manaslu in Nepal haben inzwischen auch der Italiener Simone Moro und die beiden Spanier Alex Txikon und Inaki Alvarez das Basislager auf rund 4800 Metern bezogen.

Sie haben sich – unterstützt von den Nepalesen Chhepal Sherpa und Kalden Phurba Sherpa – nicht nur eine Winterbesteigung des achthöchsten Bergs der Erde vorgenommen, sondern wollen auch auf den vorgelagerten 7992 Meter hohen Pinnacle East steigen. Die beiden Nepalesen Tenji Sherpa und Vinayak Jay Malla, die den Berg im Alpinstil besteigen wollen, hatten das Basislager bereits zuvor erreicht.

Update 16.20 Uhr: Nirmal Purja verkündet auf Instagram, sein Team habe die Route bis hinauf auf 7600 Meter mit Fixseilen gesichert.

2 Antworten auf „Winterexpeditionen: Lager 3 am K2 erreicht“

  1. Habe noch wo anders auf ExWeb gelesen dasTenji Sherpa und Vinayak Jay Malla wohl ihren Alpinstilversuch abgeblasen haben und mit Txikon und Moro koorperieren wollen.

Kommentare sind geschlossen.

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