Gipfelerfolg am 6000ers Sharphu IV im Osten Nepals – Erstbesteigung oder nicht?

Sarphu IV
Sharphu IV

Die Frühjahrsklettersaison in Nepal hat gerade erst begonnen, da wird bereits der erste Gipfelerfolg vermeldet. Der kommerzielle nepalesische Expeditionsveranstalter Xtreme Climbers teilt mit, einem vierköpfigen Team sei die Erstbesteigung des 6433 Meter hohen Sharphu IV unweit des Achttausenders Kangchendzönga im Osten Nepals gelungen.

Die Guides Lhakpa Chhiri Sherpa und Ngada Sherpa sowie die Nepalesin Purnima Shrestha und der Chilene Hernan Leal hätten um 15 Uhr Ortszeit den höchsten Punkt erreicht. Lhakpa Chhiri (Sonam) Sherpa, 1974 im Dorf Pangboche im Khumbu geboren, ist sehr erfahren. Allein zwölfmal bestieg er den Mount Everest. Purnima Shrestha sorgte im Frühjahr 2024 für Schlagzeilen, als sie – mit Flaschensauerstoff und Sherpa-Begleitung – innerhalb von 13 Tagen dreimal den Gipfel des Everest erreichte.

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Hubschrauber-Streit im Everest-Gebiet: Geschäft schlägt Umweltschutz im Khumbu

Hubschrauber hebt von Namche Bazaar ab
Hubschrauber hebt von Namche Bazaar ab

Mingma Sherpa und seine Gefährten im Kampf gegen die vielen Hubschrauber-Flüge im Everest-Gebiet fühlen sich im Stich gelassen. „Leider hat keiner der Politiker über unsere Bewegung gesprochen“, schreibt mir der Vorsitzende der Namche Youth Group, die sich für ein Ende der vielen rein touristischen Flüge im Khumbu-Gebiet eingesetzt hatte. „Wir haben, ehrlich gesagt, keine gewichtige Stimme.“

Anfang des Jahres hatten Einheimische im Khumbu auf den Hubschrauber-Landeplätzen bis hinauf nach Gorak Shep, der letzten Siedlung vor dem Everest-Basislager, Stangen mit Gebetsfahnen aufgestellt. Die Hubschrauber-Firmen hatten daraufhin vorübergehend alle Flüge ins Everest-Gebiet ausgesetzt.

Nach einem Krisentreffen aller Konfliktparteien Ende Januar waren zumindest die Rettungsflüge wieder aufgenommen worden. Und die Beteiligten hatten sich zuversichtlich gezeigt, dass man auch in der Frage der umstrittenen rein kommerziellen Hubschrauber Flüge eine Lösung finden werden. Seitdem herrschte Funkstille.

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Welttag für die Gletscher: Alarmierende Signale auch am Mount Everest

Gletscher mit Wasser am Kokodak Dome in China
Die Gletscher schmelzen

Die Welt entwickelt sich immer mehr in Richtung Gletscher-Friedhof. Wissenschaftler aus 35 Forschungsteams ermittelten in einer Ende Februar veröffentlichten Studie, dass die Gletscher weltweit seit dem Jahr 2000 im Schnitt pro Jahr 273 Milliarden Tonnen Eis verloren hätten. In den letzten zehn sei ein „alarmierender Anstieg“ zu verzeichnen.

Michael Zemp, einer der Co-Leiter der Studie, ordnete die Zahl ein. „Die 273 Milliarden Tonnen Eis, die jährlich verloren gehen, entsprechen dem Verbrauch der gesamten Weltbevölkerung in 30 Jahren, wenn man von drei Litern pro Person und Tag ausgeht“, sagte der Glaziologe aus der Schweiz.

Wie dramatisch es um die Gletscher bestellt es, lässt sich weltweit beobachten. Etwa in den Alpen, die laut Prognosen von Wissenschaftlern bis 2100 weitgehend gletscherfrei sein werden. Oder in den Polregionen, wo die Temperaturen noch schneller steigen als im globalen Mittel und wo das angeblich „ewige Eis“ dahinschmilzt wie ein Eisbällchen in der Waffel an einem heißen Sommertag. Und auch die Region um den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde, macht keine Ausnahme.

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Icefall Doctors auf dem Weg zum Everest-Basislager

Icefall Doctors im Khumbu-Eisbruch
Icefall Doctors im Khumbu-Eisbruch

Es ist der alljährliche klassische Startschuss für die Frühjahrssaison, wenn sich die sogenannten Icefall Doctors auf den Weg zum 5364 Meter hohen Basislager zu Füßen des Mount Everest machen. Heute teilte das Sagarmatha Pollution Control Committee (SPCC) mit, das elfköpfige Team sei vom Khumbu-Hauptort Namche Bazaar aus aufgebrochen.

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China öffnet Everest-Gebiet

Nordseite des Mount Everest
Tibetische Nordseite des Mount Everest (im Frühjahr 2005)

Den Expeditionen in diesem Frühjahr auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest steht rein formal nichts mehr im Wege. Am vergangenen Wochenende ließen die chinesisch-tibetischen Behörden nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua erstmals wieder Touristen in das Everest-Gebiet. Die Region war nach dem starken Erdbeben am 7. Januar für Besucher gesperrt worden.

Experten, die mehr als einen Monat lang Messungen unternommen hatten, erklärten das Gebiet nun wieder für sicher. Bis Ende Februar seien keine ungewöhnlichen Eisabbrüche, Lawinen oder geologische Veränderungen beobachtet worden, sagte Ma Weiqiang, Forscher an der chinesischen Akademie der Wissenschaften.

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Wenn sich der Schnee am Mount Everest im Winter verflüchtigt

Südseite des Mount Everest mit dem Khumbu-Gletscher
Südseite des Mount Everest mit dem Khumbu-Gletscher (2002)

Stellt euch auf Blankeis im Western Cwm und in der Lhotseflanke ein – und auf breite Gletscherspalten! Das könnte man den Bergsteigerinnen und Bergsteigern zurufen, die in diesem Frühjahr versuchen wollen, den Mount Everest zu besteigen.

„Der Schneemangel, über den ich auch schon im letzten Winter berichtet habe, wird dazu führen, dass Gletscherspalten weniger gefüllt oder offener sind und dass es mehr Blankeis-Hänge gibt“, schreibt mir Mauri Pelto. „Dies kann sich durch Stürme im Spätwinter oder Frühjahr verändern, aber das ist nicht zu erwarten.“ Bereits in der Everest-Frühjahrssaison 2024 hatte der Wissenschaftler auf viel Blankeis und Firnhänge im Western Cwm und in der Lhotseflanke und damit auf eine erhöhte Steinschlaggefahr hingewiesen. In einem ähnlichen Zustand präsentiert sich der Khumbu-Gletscher aktuell (s. Bild unten).

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Wieder Hubschrauber-Rettungsflüge ins Everest-Gebiet

Hubschrauber im Khumbu-Gebiet
Hubschrauber im Khumbu-Gebiet

In den Streit um die Vielzahl der Hubschrauberflüge im Gebiet rund um den Mount Everest ist Bewegung gekommen. Nach einem Krisentreffen der Konfliktparteien am Sitz der Bezirksverwaltung des Solukhumbu Ende vergangener Woche kündigte der Verband der Fluggesellschaften Nepals (AOAN) an, die Hubschrauber-Rettungsflüge in die Khumbu-Region wiederaufzunehmen.

Anfang Januar hatte die AOAN alle Hubschrauberflüge ins Everest-Gebiet ausgesetzt. Der Verband reagierte damit auf Protestaktionen einheimischer Organisationen, die auf Hubschrauer-Landeplätzen im Khumbu Stangen mit Gebetsfahnen aufgestellt hatten. Damit wollten die Einheimischen den Vorstoß der Khumbu Pasanglhamu Rural Municipality unterstützen. Die Regionalverwaltung hatte vom 1. Januar an kommerzielle Hubschrauberflüge im Everest-Nationalpark untersagt und Rettungsflüge nur noch nach Anmeldung zugelassen.

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Auch Winterexpedition am Makalu abgebrochen

Makalu
Makalu

Vier Versuche, viermal ohne Gipfelerfolg – die Achttausender Nepals haben in diesem Winter wieder einmal ihre Zähne gezeigt. Nachdem bereits die Winterexpeditionen am Mount Everest, am Manaslu und an der Annapurna I ein frühes Ende gefunden hatten, brach jetzt auch das Team des kommerziellen Veranstalters Makalu Adventure seine Versuche ab, den Gipfel des Makalu auf 8485 Metern zu erreichen. Die Bergsteiger seien auf dem Rückweg nach Kathmandu, bestätigte das Unternehmen mir gegenüber.

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Alpinismus-Weltverband UIAA warnt vor Xenon-Einsatz im Höhenbergsteigen – Furtenbach widerspricht

Mount Everest
Mount Everest

In der Debatte um den geplanten Einsatz des Edelgases Xenon mit dem Ziel, die Dauer von Everest-Expeditionen auf eine Woche zu verkürzen, hat sich jetzt auch der Alpinismus-Weltverband UIAA eingeschaltet. „Nach der aktuellen [wissenschaftlichen] Literatur gibt es keine Beweise dafür, dass das Einatmen von Xenon die Leistung in den Bergen verbessert, und eine unsachgemäße Anwendung kann gefährlich sein“, heißt es in einer Erklärung der medizinischen Kommission der UIAA.

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Nepal zieht Preisschraube für Mount Everest an – ab Herbst 2025

Mount Everest bei Sonnenaufgang
Mount Everest (l.)

Die Nachricht kommt nicht überraschend. Bereits vor anderthalb Jahren hatte die nepalesische Regierung angekündigt, dass sie von 2025 an die Preise für eine Besteigungsgenehmigung des Mount Everest um gut 36 Prozent anheben werde:  von bisher 11.000 auf 15.000 US-Dollar pro Bergsteigerin oder Bergsteiger aus dem Ausland. Jetzt ist es offiziell.

Doch die neuen Preise gelten noch nicht für die anstehende Frühjahrssaison am Mount Everest, sondern erst ab dem 1. September. Der Permit-Preis für eine Everest-Besteigung im Herbst steigt dann von bisher 5500 auf 7500 Dollar pro Person, und im Winter sowie in der Monsunzeit (Juni bis August) von bislang 2750 auf 3750 Dollar, beides bedeutet ebenfalls ein Plus von gut 36 Prozent.

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Trump benennt Denali wieder in Mount McKinley um

Luftaufnahme des Denali
Luftaufnahme des Denali

Angesichts einiger wirklich besorgniserregender erster Schritte Donald Trumps – etwa dem Ausstieg der USA aus dem Paris Klimaschutz-Abkommen – wirkt dieses Dekret des frisch vereidigten 47. US-Präsidenten fast wie eine Petitesse. Aber es zeigt, wes Geistes Kind Trump ist.

Innerhalb von 30 Tagen soll der Denali, der höchste Berg Nordamerikas, wieder Mount McKinley heißen, benannt nach dem 25. Präsidenten der USA, William McKinley (1843-1901). „Präsident McKinley hat unser Land durch Zölle und durch Talent sehr reich gemacht“, sagte Trump. McKinleys Name gehöre einfach zu diesem Berg.

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Winterexpeditionen an Manaslu und Annapurna abgebrochen

Manaslu (im Frühjahr 2007)
Manaslu (in Frühjahr 2007)

„Auf Wiedersehen, lieber Manaslu“, schreibt Simone Moro heute in seiner Instagram-Story. „Ich kann nicht viel mehr als ein paar Wochen warten. Und ich will nicht meinen Stil ändern, nur um eines Tages auf deinem Gipfel willkommen zu sein.“ Bereits vor zwei Tagen hatte Simone verkündet, dass es an der Zeit sei, die Expedition abzubrechen: „Das Wetter hat nicht mitgespielt und in den nächsten zwei Wochen wird es am Manaslu Winde bis zu 150 km/h geben, die einen Gipfelvorstoß im Alpinstil unmöglich machen.“

Der Italiener hatte den achthöchsten Berg der Erde zusammen mit dem Nepalesen Nima Rinji Sherpa und dem Polen Oswald Rodrigo Peirera in einem Zug, ohne Flaschensauerstoff, ohne feste Hochlager und ohne Unterstützung von Hochträgern besteigen wollen. Damit bleibt es vorerst dabei: Noch nie wurde ein Achttausender im Winter im Alpinstil bestiegen.

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Xenon-Einsatz bei Everest-Kurztrip: „Geschulter Arzt mit entsprechendem Equipment ist zwingend nötig“

Mount Everest
Mount Everest

Und plötzlich diskutiert die Bergsteiger-Szene über ein Edelgas, von dem wir alle wahrscheinlich in der Schulzeit im Chemie-Unterricht schon einmal gehört haben. Doch die meisten von uns haben es dann auch wieder vergessen. Xenon gehört zu den seltensten auf der Erde vorkommenden Elementen. Es ist zwar in der Luft, die wir atmen, aber der Anteil von Xenon ist nur winzig klein: 87 Milliardstel oder 0,0000087 Prozent (ich hoffe, ich habe mich nicht mit den Nullen vertan).

Will man Xenon gewinnen, muss dieser Fast-Nichts-Anteil in einem aufwendigen Verfahren aus der Luft extrahiert werden. Das macht das Gas teuer. Aber es ist auch begehrt. Xenon wird für Leuchtmittel (etwa für Autolampen) eingesetzt, als Lasergas in der Halbleiterindustrie, als Antriebsmittel für Satelliten, in der Medizin als Hightech-Narkosemittel – und wohl bald auch im kommerziellen Achttausender-Bergsteigen.

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Mit Xenon in nur einer Woche auf den Mount Everest und zurück?

Sonnenaufgang am Mount Everest
Sonnenaufgang am Mount Everest (im Herbst 2019)

Schneller als der Blitz? Schon jetzt nennt Lukas Furtenbach eines seiner Angebote „Flash-Expeditionen“, sprich Blitz-Expeditionen. Für rund 100.000 Euro bietet der Österreicher seit Jahren den Kunden seines Unternehmens Furtenbach Adventures an, in drei Wochen den Mount Everest zu besteigen – mit einem mehrwöchigen Hypoxietraining zu Hause, Hubschrauber-Shuttle zum Berg, zwei persönlichen Climbing Sherpas als Unterstützung sowie Einsatz von Flaschensauerstoff in hoher Durchflussrate. Eine herkömmliche Everest-Expedition, die das Unternehmen ebenfalls im Portfolio hat, dauert sechs, bei anderen bis zu zehn Wochen. In der kommenden Everest-Frühjahrssaison will Furtenbach das Ganze nun in nur einer Woche durchziehen. Kann das funktionieren?

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Hubschrauber-Streit im Everest-Gebiet: „Das ganze Khumbu ist vereint“

Blockade eines Hubschrauber-Landeplatzes im Everest-Tal
Blockade eines Hubschrauber-Landeplatzes im Everest-Tal

„Genug ist genug“, sagt mir Mingma Sherpa, Vorsitzender der Namche Youth Group. „Wir Einheimische haben uns nie generell gegen die Hubschrauber-Unternehmen ausgesprochen. Aber wir sind gegen die unnötigen Hubschrauberflüge. Allein im letzten Jahr gab es etwa 6000 Flüge von Lukla (dem Einfallstor ins Everest-Gebiet) ins Khumbu-Tal. Das ist zu viel für den Sagarmatha-Nationalpark.“

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