Erstbegehung der Westwand des Siebentausenders Kabru South – im Alpinstil

Kabru South
Kabru South

Es gibt sie noch, die ambitionierten alpinistischen Projekte im Himalaya, wenn auch nur noch selten an den Achttausendern. Am vergangenen Freitag durchstiegen der Slowake Peter Hamor, der Slowene Bojan Jan und das italienische Ehepaar Nives Meroi und Romano Benet erstmals die Westwand des 7318 Meter hohen Kabru South – „über eine neue Route, ohne Flaschensauerstoff, ohne Sherpa-Unterstützung, ohne feste Hochlager, ohne Fixseile“, sprich im Alpinstil, wie Hamors Ehefrau Maria aus dem Basislager meldete. „Glücklicherweise besserte sich das Wetter am letzten Tag (des Aufstiegs), und der Wind ließ nach.“ Weitere Details werden wir sicher in den kommenden Tagen erfahren.

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Stephen Venables über den Everest: „Domäne einer geschickt betriebenen Tourismusindustrie“

In der Everest-Ostwand
In der Everest-Ostwand

Es ist halb so lange her wie die Erstbesteigung des Mount Everest, die sich in diesem Jahr zum 70. Mal jährt. Heute vor genau 35 Jahren, am 12. Mai 1988, erreichte Stephen Venables den höchsten Punkt der Erde auf 8849 Metern: als erster Brite ohne Flaschensauerstoff. Zuvor war ihm gemeinsam mit dem Kanadier Paul Teare und den beiden US-Amerikanern Robert Anderson und Ed Webster die zweite Begehung der 3000 Meter hohen, stark vergletscherten und damit extrem lawinengefährdeten Everest-Ostwand gelungen. Alle vier waren ohne Atemmaske geklettert. 1983 hatten die US-Bergsteiger Carlos Buhler, Kim Momb und Louis Reichard die Kangshung-Wand erstmals gemeistert – mit Flaschensauerstoff.

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Vor 45 Jahren: Erster Everest-Gipfelerfolg ohne Atemmaske

Nepalesische Südseite des Everest
Nepalesische Südseite des Mount Everest

Reinhold Messner und Peter Habeler bewiesen, dass es möglich ist. Heute vor 45 Jahren, am 8. Mai 1978, erreichten der Südtiroler und der Österreicher als erste Menschen ohne Flaschensauerstoff den Gipfel des Mount Everest auf 8849 Metern. Dies führte jedoch nicht dazu, dass der höchste Berg der Erde fortan überwiegend ohne Atemmaske angegangen worden wäre. Eher das Gegenteil ist der Fall: Der Trend geht zur Flasche.

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Felix Berg über die Annapurna-Nordwestwand: „Eine Abenteuer-Expedition“ 

Felix Berg

Die ersten Achttausender-Gipfelerfolge der Frühjahrssaison werden in diesem Jahr an der 8091 Meter hohen Annapurna I im Westen Nepals erwartet. Das Sherpa-Team, das für die kommerziellen Teams die Fixseile legt, hat die Normalroute bereits fast bis hinauf nach Lager 3 auf rund 6400 Metern gesichert. „Wir warten auf das Wetterfenster für den Gipfel“, verkündete gestern Nirmal Purja, Chef des Veranstalters Elite Exped.

Wahrscheinlich werden die meisten Teams die Annapurna bereits wieder verlassen haben, wenn Felix Berg mit seinen polnischen Teamgefährten Adam Bielecki und Mariusz Hatala im Basislager eintreffen. „Die meisten wollen ja anschließend noch weiter zum Everest, Lhotse, Kangchendzönga oder sonst wohin“, sagt mir Felix. „Es ist ja zur Mode geworden, in kurzer Zeit mit allen Mitteln so viele Achttausender wie möglich zu bezwingen.“

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Stildebatte nach Wintererfolg am Manaslu

Manaslu (Mitte) und Pinnacle East (r.)

Nach dem Winter-Gipfelerfolg am Manaslu ist eine Stil-Debatte ausgebrochen. Wie viel ist Alex Txikons Aufstieg ohne Flaschensauerstoff wert, wenn seine sechs nepalesischen Teamgefährten Atemmasken nutzten, fragen die einen. Andere kritisieren, dass Tenjen Sherpa, Pasang Nurbu Sherpa, Mingtemba Sherpa, Chhepal Sherpa, Pemba Tashi Sherpa und Gyalu Sherpa (mit Flaschensauerstoff) die Hauptarbeit geleistet hätten und deshalb an erster Stelle genannt werden müssten – vor dem Spanier. 

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Ralf Dujmovits über seine Manaslu-Expedition: „Wechselbad der Gefühle“

Ralf Dujmovits im Manaslu-Basislager
Ralf Dujmovits im Manaslu-Basislager

„Es hat nicht sollen sein“, sagt Ralf Dujmovits. Drei Gipfelversuche hat er bei seiner Manaslu-Expedition gemacht, alle drei scheiterten am schlechten Wetter. Zweimal stoppten Neuschneemassen und die damit einhergehende große Lawinengefahr Deutschlands erfolgreichsten Höhenbergsteiger. Einmal war es extrem starker Wind, der seinen Aufstieg ohne Flaschensauerstoff unmöglich machte. Über Lager 4 auf 7400 Metern gelangte der 60-Jährige diesmal nicht hinaus. „Es war ein absolutes Wechselbad der Gefühle“, berichtet mir Ralf aus dem Basislager, bevor er sich auf die Rückreise nach Kathmandu macht.

Dujmovits hatte sich bereits im Frühjahr 2007 auf dem Gipfel des Manaslu gewähnt. Wie sich später herausstellte, hatte er jedoch den „True Summit“ verfehlt. Deshalb war Ralf jetzt noch einmal zum Manaslu zurückgekehrt. „Wenn du als ehrlicher Mensch erkannt hast, dass du einen Fehler gemacht hast, willst du das natürlich in Ordnung bringen“, hatte er mir vor seiner Abreise nach Nepal gesagt. „Es geht mir dabei nur um mich, nicht um eine (Achttausender-Schrumpf-) Liste oder sonst etwas.“

Eigentlich hatte Ralf für einen „Versuch auf den letzten Drücker“, wie er es formuliert hatte, den heutigen Montag als Gipfeltag geplant. Vom Wetter her hätte es sogar gepasst. „Du glaubst es nicht. Heute ist der prächtigste Tag der gesamten Expedition“, sagt Ralf, und ich höre förmlich, wie er den Kopf schüttelt. „Aber wegen des vielen Neuschnees ist es einfach viel zu gefährlich.“

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Mount Everest: Andrzej Bargiel hofft auf Abflauen des Winds

Andrzej Bargiel (© Bartlomiej Pawlikowski/Red Bull Content Pool)

„Leider ließen die Wetterbedingungen heute keinen weiteren Versuch eines Gipfelsturms zu“, heißt es auf dem Instagram-Account des polnischen Skibergsteigers Andrzej Bargiels. „Das Team bleibt über Nacht in Lager 2 und wird morgen entscheiden, ob der Gipfelsturm fortgesetzt wird. Wenn sich die Wettervorhersage bestätigt, wird es am Sonntag/Montag möglich sein.“

Dann soll der Wind am Mount Everest deutlich abflauen. Ab Dienstag muss jedoch mit neuem Schneefall gerechnet werden. Und spätestens ab Donnerstag könnte dann auch wieder der Wind auffrischen. Es öffnet sich also – wenn überhaupt – nur ein kleines Wetterfenster für Bargiel und Co.

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Denis Urubko: Am Geburtstag ohne Atemmaske auf dem K2

Denis Urubko
Denis Urubko

Der Unaufhaltsame. Denis Urubko stand nach eigenen Angaben heute früh, um 7.30 Uhr Ortszeit in Pakistan, auf dem 8611 Meter hohen Gipfel des K2. Damit machte er sich an seinem 49. Geburtstag das schönste Geschenk selbst. Wie bei all seinen vielen vorherigen Aufstiegen verzichtete Denis auch auf dem zweithöchsten Berg der Erde auf Flaschensauerstoff. „Oberhalb von Lager 4 war ich allein“, ließ Urubko via Facebook wissen.

Innerhalb von zehn Tagen erreichte der im russischen Nordkaukasus geborene Bergsteiger damit drei Achttausender-Gipfel – im Eiltempo über die Normalrouten, ohne Atemmaske, ohne Begleiter. Zunächst bestieg Urubko am 19. Juli den Broad Peak (8051 Meter), dann am 25. Juli den Gasherbrum II (8034 Meter) und jetzt den K2.

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Denis Urubko besteigt ohne Atemmaske den Broad Peak

Denis Urubko Gipfel
Dieses Foto veröffentlichte Denis Urubko heute auf Facebook

Er kann es noch. Denis Urubko erreichte nach eigenen Angaben heute den Gipfel des 8051 Meter hohen Broad Peak im Karakorum. Im Februar 2020 – nach einem gescheiterten Winterversuch am selben Berg – hatte Denis noch mit den Worten „Es reicht“ seine Achttausender-Karriere für beendet erklärt. 22-mal hatte er nach eigenen Worten bis dahin auf Achttausendern gestanden, stets ohne Flaschensauerstoff, teilweise auf neuen Routen, im Winter oder im Alleingang.

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Italiener ohne Flaschensauerstoff auf dem Nanga Parbat – erster Todesfall der Saison

Nanga Parbat

Im Express-Tempo haben sechs italienische Bergführer aus dem Aosta-Tal zu Füßen des Mont Blanc den 8125 Meter hohen Nanga Parbat in Pakistan bestiegen – und das ohne Flaschensauerstoff! Marco Camandona, Francois Cazzanelli, Emrik Favre, Jerome Perruquet, Roger Bovard und Pietro Picco stiegen nach italienischen Presseberichten über die Kinshofer-Route auf und erreichten in weniger als zwei Tagen den Gipfel am Montagvormittag Ortszeit.

Sie hatten beschlossen, lediglich in Lager 3 auf rund 6700 Metern zu rasten. Cazzanelli brach erst nach den anderen vom Basislager auf 4300 Metern auf und erreichte den höchsten Punkt in nur 20 Stunden und 20 Minuten. Cazzanelli und Picco hatten – wie berichtet  – in der vergangenen Woche im unteren Bereich der Diamirwand eine anspruchsvolle Variante zur Kinshofer-Route eröffnet und sie „Aosta Valley Express“ getauft.

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Peter Riemann und das Rätsel um seinen Wintercoup am Cho Oyu

Peter Riemann (im Hintergrund der Cho Oyu)

Sitzt Peter Riemann jetzt im Himmel und plaudert mit Cho Oyu, der „Göttin des Türkis“, über seine Solo-Winterbesteigung des Achttausenders im Grenzgebiet zwischen Nepal und Tibet? Wahrscheinlich macht er jedoch auch dort oben nicht viel Aushebens darum. „Er war ziemlich zurückhaltend und prahlte überhaupt nicht mit seinen Erfolgen“, erinnert sich die Witwe des deutschen Bergsteigers, die US-Amerikanerin Carol Davis. „Er war sich selbst genug.“

Carol ist eine der offenbar sehr wenigen Personen, die Peter in sein Geheimnis über seinen mutmaßlichen Coup im Winter 1992/93 einweihte: „Peter hat mir ganz unmissverständlich erzählt, dass er den Cho Oyu von der nepalesischen Seite aus bestiegen hat, allein und ohne zusätzlichen Sauerstoff. Er mied zusätzlichen Sauerstoff und hat ihn nie benutzt. Außerdem kletterte Peter immer allein.“

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David Göttler: „Allein am Gipfel des Mount Everest“

David Göttler auf dem Gipfel des Mount Everest (mit einer Maske, um den Atem zu befeuchten)

Seine Taktik ist voll aufgegangen. „Ich habe immer gesagt, ich brauche ein Jahr mit einem langen Schönwetterfenster“, sagt mir David Göttler, „damit all die anderen Expeditionen schon am Berg waren, bevor ich loslege.“ Wie gestern berichtet, hatte der 43 Jahre alte deutsche Profibergsteiger am Samstag den Gipfel des Mount Everest auf 8849 Metern erreicht: ohne Flaschensauerstoff – und ohne Sherpa-Unterstützung. Bis auf jene, dass auch Göttler die Fixseile nutzte, die ein Sherpa-Team für die kommerziellen Teams gelegt hatte, um die Normalroute zu sichern.

Nach zwei gescheiterten Versuchen in den Jahren 2019 und 2021 stand David nun auf dem höchsten Punkt der Erde. Es war sein sechster Achttausender-Gipfelerfolg ohne Flaschensauerstoff nach Gasherbrum II (2006), Broad Peak (2007), Dhaulagiri (2008), Lhotse (2009) und Makalu (2013). 2017 hatte Göttler mit dem Italiener Hervé Barmasse die Südwand der Shishapangma durchklettert – ehe sie ihren Aufstieg fünf Meter unter dem Gipfel wegen zu hoher Lawinengefahr gestoppt hatten.

An Tag zwei nach seinem Everest-Gipfelerfolg habe ich mit David gesprochen.

Erst einmal einen ganz herzlichen Glückwunsch zu deiner Everest-Besteigung ohne Atemmaske. Wie viele Etappen hatte dein Gipfelvorstoß?

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David Göttler: Everest-Erfolg ohne Flaschensauerstoff

David Göttler nahe dem Everest-Südsattel

„Damit solche Träume wahr werden, braucht man wahrscheinlich sehr viele Anläufe. Weil eben alles passen muss“, sagte mir David Göttler im vergangenen Jahr, nachdem er zum zweiten Mal am Mount Everest ohne Atemmaske gescheitert war. Im dritten Anlauf hat es offenbar geklappt. Nach Angaben von Chhang Dawa Sherpa vom nepalesischen Expeditionsveranstalter Seven Summit Treks erreichte David am gestrigen Samstag ohne Flaschensauerstoff und ohne Sherpa-Unterstützung den höchsten Punkt der Erde auf 8849 Metern. Im Frühjahr 2019 war Göttler am Everest auf 8650 Metern umgekehrt, weil zu viel Verkehr auf der Normalroute herrschte und das Wetter schlechter wurde. 2021 hatten er und der Spanier Kilian Jornet ihren Versuch am Südsattel auf knapp 8000 Metern abgebrochen, weil sie sich beide nicht optimal gefühlt hatten.

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Billi Bierling ohne Gipfelerfolg am Dhaulagiri

Billi Bierling am Dhaulagiri
Billi Bierling am Dhaulagiri

Scheitern gehört zum ambitionierten Bergsteigen dazu – ebenso, dies ehrlich einzuräumen. So wie jetzt Billi Bierling am Dhaulagiri. „Ich habe in Lager 3 schlapp gemacht“, schreibt mir die 54 Jahre alte deutsche Bergsteigerin aus dem Basislager zu Füßen des 8167 Meter hohen Bergs im Westen Nepals.

Für den Weg von Lager 2 auf 6460 Metern bis Lager 3 auf rund 7200 Metern habe sie am vergangenen Sonntag zwölf Stunden gebraucht. Neuschnee und Lockerschneelawinen hatten für schwierige Verhältnisse gesorgt.

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Erfolge vom Kangchendzönga gemeldet – Gipfelwelle am Everest erwartet

Kangchendzönga

Im zweiten Anlauf hat es offenbar geklappt. Nachdem in der vergangenen Woche ein erster Gipfelversuch eines kommerziellen Teams knapp gescheitert war, wurden heute die ersten Gipfelerfolge vom Kangchendzönga gemeldet, dem dritthöchsten Berg der Erde. Wie viele Bergsteigerinnen und Bergsteiger genau den höchsten Punkt auf 8586 Metern erreichten, ist noch nicht klar. Der nepalesische Expeditionsveranstalter Seven Summit Treks nannte zunächst insgesamt sechs Namen.

Darunter war auch die 31 Jahre alte nepalesische Fotografin Purnima Shrestha, die damit ihren fünften Achttausender bestieg – mit Flaschenstoff. Wohl ebenfalls mit Atemmaske unterwegs war der erst 20 Jahre Shehroze Kashif, der als erster Pakistaner überhaupt den Gipfel des Kangchendzönga erreichte. Für ihn war es ebenfalls der fünfte Achttausender. Die drei höchsten Berge der Erde hat er nun bereits bestiegen: Mount Everest, K2 und Kangchendzönga. In seiner Heimat Pakistan wird er „Broad Boy“ genannt – wegen seines ersten Achttausender-Erfolgs mit 17 Jahren am Broad Peak.

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